Studie: Bio-Esser bekommen etwas seltener Krebs
Viele Menschen haben die Nase voll von Massentierhaltung und industriell produzierten Lebensmitteln. Sie kaufen im Bio-Laden ein und zahlen dafür gerne etwas mehr. Bislang ist aber nicht gesichert, inwieweit Bio-Lebensmittel vor Krankheiten wie zum Beispiel Krebs schützen. Eine Studie der Universität Paris (NutriNet-Santé Prospective Cohort Study) hat nun den Einfluss von Bio-Kost auf das Krebsrisiko untersucht. Knapp 70.000 Männer und Frauen aus Frankreich wurden viereinhalb Jahre beobachtet, nachdem sie detailliert über ihre Essgewohnheiten Auskunft geben mussten. Die Kernfrage: Wie viel ökologisch produzierte Lebensmittel waren dabei?
Mehr Bio und weniger Krebs
Anschließend wurden die Daten mit dem Auftreten von Krebserkrankungen verglichen. Tatsächlich war ein höherer Konsum von Bio-Kost mit einem geringeren Krebsrisiko assoziiert. Jene Studienteilnehmer mit dem höchsten Konsum an Bio-Produkten hatten demnach ein um 25 Prozent geringeres Risiko als jene mit dem geringsten Konsum. Der stärkste Zusammenhang zeigte sich demnach bei Brustkrebs nach der Menopause und Lymphdrüsenkrebs. Die Ergebnisse wurden jetzt im Fachjournal „Jama International Medicine“ veröffentlicht.
Andere Gewohnheiten nicht berücksichtigt
Das Team um Julia Baudry vermutet, dass Pestizide bzw. das Fehlen der giftigen Stoffe verantwortlich für das Krebsrisiko sind. Allerdings wurde die Pestizidbelastung im Blut bei den Teilnehmern nicht gemessen. Auch wurden keine anderen Lebensgewohnheiten wie Rauchen, Bewegung oder Übergewicht erfasst. Es könnte nämlich sein, dass Menschen, die mehr im Bio-Laden einkaufen, generell auch gesünder leben. Insofern hat die Studie Schwächen. Die Autoren selbst schreiben, dass die Ergebnisse durch weitere Untersuchungen erhärtet werden müssten.
Jede dritte Krebserkrankung gilt heute als lebensstilbedingt. Ernährung spielt eine wichtige Rolle. So hat die WHO Rotes Fleisch und Wurstprodukte als krebserregend eingestuft. Bio-Fleisch wurde davon nicht explizit ausgenommen. Daneben gelten Rauchen und Übergewicht als Hauptrisikofaktoren für Krebs.
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