Statine schützen Gesunde vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Ungünstige Cholesterinwerte fördern Ablagerungen in den Arterien – Foto: ralwel - Fotolia
Forscher untersuchten dafür 12.705 Probanden, die nicht an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung litten, aber einen kardiovaskulären
RisikofaktorStatine verringern Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Über einen Beobachtungszeitraum von 5,6 Jahren traten Herztod, Herzinfarkt oder Schlaganfall bei 3,5 Prozent der Patienten auf, die beide Medikamente erhielten und bei 5 Prozent der Patienten, die nur Placebo einnahmen. Die relative Risiko-Reduktion beider Medikamente betrug 30 Prozent und lag bei Patienten mit mildem Bluthochdruck noch höher (40 Prozent).
In einem zweiten Teil der Studie konzentrierten sich die Forscher auf die Gruppe, die nur Statine nahm und stellte fest, dass 3,7 Prozent der mit Statinen behandelten Personen einen Herztod, einen Herzinfarkt und einen Schlaganfall erlitten - im Vergleich zu 4,8 Prozent der Patienten, die Placebo nahmen. Die Statin-Gabe hatte also den größten Anteil am vorbeugenden Effekt der Medikamenten-Therapie, sie reduzierte das Risiko um 24 Prozent.
Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Blutdrucksenker weniger effektiv
Außerdem kam es bei 4,4 Prozent der Probanden aus der Statin-Gruppe zu Herzinsuffizienz, Herzstillstand oder einer Revaskularisierung im Vergleich zu 5,7 Prozent der Placebo-Gruppe. Nach 12 Monaten reduzierte sich bei den Statin-Patienten das ungünstige LDL-Cholesterin um 25 Prozent.
Eine dritte Analyse beschäftigte sich mit den Patienten, die nur Blutdrucksenker erhielten und fanden keine signifikante Verbesserung im Vergleich zum Placebo. Eine Ausnahme bildeten Patienten mit einem milden Bluthochdruck (mehr als 143,5 mm Hg vor der Therapie). Hier traten Vorfälle (4,8 Prozent/5,7 Prozent) deutlich seltener auf als mit Placebo (6,5/7,5).
Bei Prävention mehr Gewicht auf Cholesterinsenker legen
Fazit der Forscher: Bei der Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen sollte mehr Gewicht auf die Behandlung mit Statinen gelegt, werden. Von Blutdrucksenkern profitieren nur Patienten mit leichter Hypertonie. Die Studien-Probanden sollen nun noch bis zu fünf Jahren weiterbeobachtet und Auswirkungen der Medikamentengabe auf kognitive Fähigkeiten, erektile Dysfunktion und Sehkraft untersucht werden.
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