So wirkt der Booster nach Johnson & Johnson-Impfung

Studie: Die Boosterimpfung nach Johnson&Johnson-Impfung erzeugt eine gute Immunantwort – Foto: © Adobe Stock/ Markus Mainka
Nur eine einzige Impfung sollte mit dem Impfstoff des Herstellers Johnson & Johnson möglich sein. Doch schnell stellte sich heraus, dass die Schutzwirkung geringer ist als bei den Impfstoffen, die zweimal verimpft werden. Außerdem gibt es bei keinem anderen Impfstoff so viele Impfdurchbrüche wie beim Johnson&Johnson-Vakzin. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt daher einen Booster mit einem mRNA-Impfstoff – in der Annahme, dass dies die Immunogenität erhöht.
Anstieg von Antikörpern und T-zellen gemessen
Nun liegen Daten auf einem Preprint-Server vor, die die Annahme bestätigen: Wissenschaftler der Universität des Saarlandes haben nachweisen können, dass sich der Impfschutz durch die zweite Impfung tatsächlich signifikant erhöht. Laut Bericht wurde im Blut von 15 Probanden nach einer Booster-Impfung mit Biontech ein deutlicher Anstieg der Antikörper-Konzentration festgestellt, die das so genannte Spike-Protein der Coronaviren blockieren. Außerdem erhöhte sich durch die Zweitimpfung die Zahl der T-Zellen im Immunsystem der Probanden, die das Coronavirus direkt angreifen.
Gutes Nebenwirkungsprofil
„In der Studie haben wir zwar nur 15 Probandinnen und Probanden untersucht. Aber wir haben bei ausnahmslos allen eine deutlich messbare Steigerung der Impfwirkung feststellen können, so dass wir mit dieser Studie die Empfehlung der STIKO klar bestätigen können“, sagt Studienleiterin Martina Sester, Professorin für Transplantations- und Infektionsimmunologie an der Universität des Saarlandes. „Eine Booster-Impfung mit Biontech nach Johnson&Johnson ist absolut empfehlenswert. Gut verträglich ist sie außerdem, wie uns die Teilnehmenden bestätigen konnten, die ihre Impfreaktionen in einem Fragebogen festgehalten haben.“
Impfstoffe im Direktvergleich
Interessant sind auch die Ergebnisse einer zweiten Studie, in der das Forscherteam die Impfwirkungen aller fünf in Deutschland zugelassenen Impfschemata direkt miteinander verglich: Zum einen die der so genannten „homologen“ Impfungen (Biontech-Biontech, Moderna-Moderna, AstraZeneca-AstraZeneca), zum anderen die zugelassenen „heterologen“ Impfschemata (AstraZeneca-Biontech, AstraZeneca-Moderna), auch als Kreuzimpfung bekannt.
Die geringste Immunantwort erfolgte demnach auf die zweifache AstraZeneca-Impfung. Am besten schnitt die heterologe Kombination von AstraZeneca und Moderna ab, gefolgt von der Kombination AstraZeneca und Biontech. Danach folgt die doppelte Moderna-Impfung noch etwas vor der doppelten Impfung mit Biontech.
In diese Studie flossen die Daten von insgesamt rund 550 gesunden Personen ein. Die Aussagekraft gilt somit als valide, allerdings ist die Studie bislang ebenfalls nur als Pre-Print erschienen, wurde also noch nicht von Experten überprüft.