Mehrzahl der Älteren fühlt sich gesund
Die Nachrichten klingen auf den ersten Blick positiv: Ältere Bundesbürger fühlen sich heute fitter als in der Vergangenheit. Nur eine Minderheit ist durch ihre Gesundheit im Alltag eingeschränkt. Insgesamt fühlen sich die meisten Deutschen gesund, sie treiben auch mehr Sport als früher. Ein Viertel der Erwachsenen bewegt sich mindestens zwei Stunden pro Woche Sport. Das hat eine Untersuchung zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland (DEGS1) des Robert Koch-Instituts ergeben. Die Wissenschaftler hatten insgesamt mehr als 7.200 Menschen untersucht und befragt. Die Ergebnisse sind soeben im Bundesgesundheitsblatt (Ausgabe Mai/Juni 2013) erschienen.
Die Studienergebnisse von DEGS1 setzen sowohl positive Signale als auch Warnzeichen. So zeigt die Studie etwa eine Tendenz zu Stoffwechselkrankheiten auf. Etwa 20 Millionen Deutsche leiden unter Bluthochdruck, 67 Prozent der Männer und 53 Prozent der Frauen sind übergewichtig. Im Vergleich zum Bundes-Gesundheitssurvey von 1998 ist die Zahl der Diabetiker gestiegen. Demnach leiden aktuell 7,2 Prozent der Menschen in Deutschland an Diabetes. Bei 17,9 Prozent der Männer und 20,3 Prozent der Frauen sind die Gesamtcholesterinwerte stark erhöht.
Menschen mit niedrigem Sozialstatus sind häufiger krank
Überdies hat die Studie erneut bestätigt, dass Menschen mit niedrigem sozioökonomischem Status ihren allgemeinen Gesundheitszustand schlechter einschätzen und häufiger krank sind als Personen mit höherem Status. Dieser Trend fällt vor allem bei Diabetikern auf.
Die RKI-Wissenschaftler hatten insgesamt 7.238 Menschen zwischen November 2008 und Dezember 2011 an 180 Studienorten untersucht und befragt. Weitere 914 wurden nur befragt. Durch Untersuchungen der Studienteilnehmer wurde etwa unerkannter Diabetes aufgedeckt. Die DEGS1-Daten sind eine wichtige Basis für die Entwicklung evidenzbasierte Präventionsstrategien.
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