Medikamenten-Pass soll Therapie bei Herzschwäche verbessern

So sieht der Medikamenten-Pass für Herzschwächepatienten der Deutschen Herzstiftung aus
Herzschwäche ist eine potenziell lebensbedrohliche Erkrankung, die eine exakte Medikamenteneinnahme erfordert. Rund 455.000 Menschen kommen wegen einer Herzinsuffizienz jedes Jahr in Deutschland ins Krankenhaus – oft weil Medikamente nicht richtig eingenommen oder vergessen wurden. Ein Medikamenten-Pass soll das jetzt verhindern. Der Pass kann kostenlos bei der Deutschen Herzstiftung unter 069 955128400 oder www.herzstiftung.de/medikamenten-pass angefordert werden.
Entgleisungen vermeiden
„Bei chronischer Herzschwäche ist eine korrekte Einnahme der Medikamente besonders wichtig, weil diese den geschwächten Herzmuskel entlasten und das Herz vor Stresshormonen schützen. Setzen Betroffene eigenmächtig ihre Medikamente ab oder versäumen mehrmals die Tabletteneinnahme, laufen sie Gefahr, sich in eine lebensbedrohliche Verschlechterung der Herzschwäche hineinzumanövrieren“, warnt Prof. Dr. Thomas Eschenhagen vom Wissenschaftlichen Beirat der Deutschen Herzstiftung. Gefährlich sei aber auch eine Überdosierung, etwa von wassertreibenden Diuretika, die zu einer Beeinträchtigung der Nierenfunktion führten oder zum übermäßigen Verlust von Elektrolyten wie Kalium, Natrium oder Magnesium. Das könne das Auftreten von Herzrhythmusstörungen begünstigen kann. „Und häufig ist nicht bekannt, dass Schmerzmittel wie Ibuprofen, Diclofenac oder Naproxen eine Herzschwäche akut verschlechtern können“, sagt der Herzspezialist.
Laut Herzstiftung soll der Medikamenten-Pass dazu beitragen, lebensbedrohliche Wechselwirkungen von Medikamenten und Entgleisungen der Herzschwäche zu vermeiden.
Wenig Salz und mäßige Bewegung
Medikamente sind aber nicht alles. So rät die Deutsche Herzstiftung Patienten mit einer stabilen Herzschwäche zu maßvollen Ausdauertraining etwa Spaziergängen. Wichtig sei auch zu viel Kochsalz zu vermeiden, weil Salz zu Wasseransammlungen und Bluthochdruck führen kann, was wiederum den geschwächten Herzmuskel übermäßig belastet. Überdies sollten Patienten, die zu Flüssigkeitsansammlungen neigen, täglich ihr Gewicht kontrollieren. Eine Gewichtszunahme kann Indiz für die Einlagerung von Wasser im Gewebe sein.
Tipps zum Umgang mit Herzschwäche hat die Stiftung in ihrem Ratgeber „Das schwache Herz: Diagnose und Therapie der Herzinsuffizienz heute“ zusammengefasst. Genau wie der Medikamenten-Pass kann die Broschüre kostenfrei angefordert werden.