
Sport und Bewegung haben nachweislich positive Effekte bei Krebs
Etwa jeder zweite Einwohner Deutschland erkrankt im Laufe seines Lebens an Krebs. Zu welchen 50 Prozent man gehört, haben wir zum Teil selbst in der Hand. Viele Krebserkrankungen sind nämlich durch einen ungesunden Lebensstil bedingt. Und der besteht nicht nur in fettem Essen, Rauchen und Stress, sondern vor allem in Bewegungsmangel. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass Sport und Bewegung zu einem gewissen Grad vor Krebs schützen können. Experten der Deutschen Krebsgesellschaft gehen von einer Risikoreduktion von 20 bis 30 Prozent aus. Außerdem haben sportliche Menschen nachweislich ein geringeres Rückfallrisiko, wenn sie doch an Krebs erkranken.
So wichtig wie ein Medikament
Sport hat aber nicht nur präventive, sondern auch therapeutische Effekte. Während Krebspatienten vor 30 Jahren noch Schonung verordnet wurde, ist Sport inzwischen zu so etwas wie einer weiteren Therapiesäule geworden. „Sport ist bei Krebs so wichtig wie ein Medikament“, schreibt die Deutsche Krebsgesellschaft auf ihrem Onko-Internetportal. Demnach kann körperliche Aktivität messbar die Nebenwirkungen einer Chemo- oder antihormonellen Therapie reduzieren. Außerdem steigert sich laut der Fachgesellschaft die Leistungsfähigkeit und das Selbstbewusstsein wird gestärkt. Kurzum: Die Lebensqualität wird enorm verbessert.
Sehr gut ist die Wirkung Sport bei Brustkrebs untersucht. Eine kanadische Studie aus dem Jahr 2017 untersuchte den Effekt von einem 30-minütigen Training 24 Stunden vor der Chemotherapie. Die Ergebnisse zeigten, dass sich Ruhepuls- und Blutdruckwerte der verbesserten, depressive Verstimmungen und Rückenschmerzen abnahmen.
Besseres Überleben
Aber auch bei den härtesten Kriterium - der Überlebenszeit – erweist sich die Wirksamkeit von Sport bei Krebs. Eine US-amerikanische Studie zeigte gerade, dass Jogging die Brustkrebssterblichkeit verringert. Walking hatte demnach auch lebensverlängernde Effekte.
Wissenschaftler gehen davon aus, dass Sport und Bewegung eine Reihe von antitumoralen Effekten hat und sich diese aufaddieren. So wird zum einen die Durchblutung der Organe und des Gehirns angeregt, der Abbau von Stoffwechselprodukten gefördert – insbesondere von Glukose. Auch Psyche und Immunsystem reagieren positiv auf Sport, zudem wird das Gewicht reduziert.Die Deutsche Krebsgesellschaft führt außerdem den positiven Einfluss auf Sexualhormone, antioxidative Wirkungen sowie eine Verbesserung von DNA-Reparaturmechanismen als tumorspezifische Effekte auf.
Bleibt noch die Frage, welcher Sport sinnvoll ist: Die Deutsche Krebsgesellschaft empfiehlt, Ausdauersportarten wie Schwimmen, Fußballspielen, Skifahren oder Joggen mit Krafttraining zu kombinieren. Alles was Spaß macht sei erlaubt, bloß überanstrengen sollte man sich nicht und nach dem Sport eine Ruhepause einlegen.
Foto: Peggy Blume / Fotolia.com