Erkältungswelle auf dem Höhepunkt - mögliche Gefahr für Babys

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Die Erkältungs-Welle hat ihren frühen Höhepunkt erreicht. Atemwegerkrankungen standen bereits Ende November auf dem höchstem Stand seit zwölf Monaten. Das meldet Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi). In manchen Grundschulklassen fehlt die Hälfte der Kinder, Kinder- und Jugendarztpraxen stehen am Rande der Überlastung. Für Babys könnte das RSV-Virus gefährlich werden.
Für die Erhebung wurden die Anrufe von Patienten oder Eltern dokumentiert, die sich unter der Nummer 116117 bei den Terminservicestellen der Kassenärztlichen Vereinigungen meldeten, und zwar im Zeitraum Januar 2020 bis 28. November 2022. Rund 3,43 Millionen Anrufer wurden ersteingeschätzt und in eine medizinische Versorgung vermittelt.
Kinder- und Jugendarztpraxen am Rande der Überlastung
Das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi) wertet diese Daten regelmäßig aus. Diese erlauben einen tagesaktuellen Tiefenblick in das Krankheitsgeschehen in Deutschland. In der Woche 21. bis 27. November 2022 war die Aktivität respiratorischer Erkrankungen in Deutschland um 82 Prozent gegenüber der Hintergrundaktivität erhöht. Zum Vergleich: Im Verlauf des gesamten letzten Winters hat das Zi keine höhere Aktivität von Atemwegs-Eerkrankungen beobachtet.
Die Anrufer klagten über Symptome wie Fieber, Husten und Atembeschwerden. "Das Praxispersonal hatte kaum Zeit zur Erholung von den Anstrengungen der Pandemieeindämmung. Jetzt ist es bereits wieder voll gefordert. Besonders die Kinder- und Jugendarztpraxen stehen schon am Rande der Überlastung", sagte der Zi-Vorstandsvorsitzende Dr. Dominik von Stillfried.
Erkältungswelle auf dem Höhepunkt - mögliche Gefahr für Babys
Die Erkältungswelle ist also auf dem Höhepunkt - und birgt eine mögliche Gefahr für Babys. Zu einem der Erreger von Atemwegserkrankungen zählt das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV). Seine Symptome ähneln der echten Grippe. Es kann alle Altersgruppen befallen, aber für unter 1-Jährige gefährlich werden. Das berichtet die taz, die mit dem Sprecher des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte, Jakob Maske, sprach. Babys müssten zum Teil mit Sauerstoff versorgt werden, so der Mediziner.
Bei Fieber, insbesondere wenn es über mehrere Tage andauert, wenn das kranke Kind nicht mehr trinkt oder schlapp wirkt, wenn den Eltern etwas seltsam vorkomme, sollten sie sofort einen Arzt konsultieren. Und wenn sie dort nicht durchkommen, in die Notaufnahme fahren, rät Maske im dem taz-Artikel.
In den Kliniken keine Betten für Kinder mehr frei
In den Kliniken allerdings seine die Zustände ebenfalls katastrophal, heißt es weiter in dem Zeitungs-Bericht. Der Geschäftsführer der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin, Florian Hofmann, sagte im ZDF, es gebe es in weiten Teilen Deutschlands keine freien Krankenhausbetten für Kinder mehr. Die Kinder müssten weite Strecken transportiert werden oder lägen tagelang in der Notaufnahme. Es gebe zu wenig Betten auf den Kinderstationen, und auch die könnten häufig aufgrund des Personalmangels nicht belegt werden.