Die wichtigsten Tipps für die richtige Zahnpflege

25 Tipps: So pflegt man die Zähne am besten – Foto: ALDECAstudio - Fotolia
1. Richtig Zähneputzen
Zweimal täglich Zähne putzen, und zwar von Rot nach Weiß. Mit fegenden Bewegungen die Bürste mit sanftem Druck vom Zahnfleisch in Richtung Zähne führen. Erst die Kauflächen, dann die Außen- und zum Schluss die Innenflächen.
2. Zahnpasta mit Fluorid
Die Zahnpasta sollte altersentsprechend fluoridhaltig sein. Die Fluoridverbindungen schützen vor Karies und machen die Zähne unempfindlicher gegenüber Säuren. Sie unterstützen die Remineralisierung des Zahnschmelzes und werden selbst in diesen eingelagert. Zudem bilden sie eine Art Schutzfilm um die Zähne und stören den Stoffwechsel der Kariesbakterien.
3. Zahnzwischenräume täglich reinigen
Die Zahnbürste erreicht nur 70 Prozent der Zahn-Oberflächen. Für die anderen Flächen sind Hilfsmittel nötig. Zahnseide wird in einem Abstand von etwa 15 cm mit beiden Händen gespannt. Dann führt man die Seide zwischen die Zähne und bewegt sie anliegend an die Krümmung des Zahnes von unten nach oben. Für größere Zahnzwischenräumen gibt es Interdentalbürsten, die zwischen den Zähnen vorsichtig hin und her geschoben werden.
4. Professionelle Zahnreinigung zu empfehlen
Von Zeit zu Zeit sollte der Zahnarzt oder eine speziell ausgebildete Mitarbeiterin (Prophylaxeassistentin, Dentalhygienikerin) mit einer professionellen Zahnreinigung (PZR) Beläge und Verfärbungen entfernen. Die PZR ist in der Regel schmerzfrei. Sind die Zähne gründlich gereinigt, poliert und fluoridiert, haben Bakterien es deutlich schwerer, sich anzusiedeln.
5. Mundgeruch behandeln
Bei Mundgeruch sollten Sie einen Zahnarzt aufsuchen. Bakterien im Mundraum durch Entzündungen des Zahnbettes (Parodontitis), Karies oder schlecht gereinigten Zahnersatz sind die häufigsten Ursachen.
6. Zahnfleischbluten nicht unterschätzen
Zahnfleischbluten ist meist ein Alarmsignal für eine Entzündung. Es sollte ernst genommen werden, unbehandelt kann es sogar zum Zahnverlust kommen. Der Zahnarzt klärt ab, ob es sich um eine Gingivitis (Zahnfleischentzündung) oder eine Parodontitis (Entzündung des Zahnhalteapparates) handelt. Ursache für diese Entzündung ist ein Bakterienfilm, die sogenannte Plaque.
7. Auf empfindliche Zähne richtig reagieren
Menschen mit empfindlichen Zähnen vernachlässigen aus Schmerz häufig die Mundhygiene. Um die Schmerzen in den Griff zu bekommen, kann der Zahnarzt die empfindlichen Stellen mit einem Fluoridlack behandeln oder die Dentinkanälchen mit einem dünnflüssigen Kunststoff verschließen.
8. Raucher sind gefährdet für Parodontitis
Raucher bemerken erst viel später, dass sie an einer Entzündung des Zahnhalteapparates (Parodontitis) leiden. Obwohl sich der Knochen schon abbaut, bemerken sie keine Schmerzen. Auch das erste Zahfleischbluten als Warnsignal bleibt bei ihnen aus. Denn das Nikotin verengt die feinen Blutgefäße des Zahnfleisches, das Gewebe wird nicht normal durchblutet. Rauchen erschwert zudem die Einheilung von Implantaten.
9. Raucher sind gefährdet für Mundhöhlenkrebs
Rauchen ist der größte Risikofaktor für die Entstehung von bösartigen Erkrankungen der Mundschleimhaut, dem Mundhöhlenkrebs. Verhärtungen, Verdickungen und weißliche beziehungsweise rötliche Verfärbungen der Mundschleimhaut können Hinweise auf einen beginnenden Krebs sein.
10. Bonusheft nutzen
Führen Sie ein Bonusheft, wenn Sie gesetzlich versichert sind. Ihr Zahnarzt dokumentiert hier die Vorsorgeuntersuchungen. Im Fall der Fälle sparen Sie mit dem Heft bares Geld. Sollte Zahnersatz nötig sein, zahlt die gesetzliche Krankenkasse einen um 20 Prozent höheren Zuschuss, wenn Sie fünf Jahre hintereinander zur Vorsorge waren. Können Sie zehn Jahre regelmäßige Zahnarzttermine dokumentieren, erhöht sich Ihr Zuschuss um 30 Prozent.
11. Gewährleistung für Zahnersatz
Bei gesetzlich Krankenversicherten übernimmt der Zahnarzt eine Art Garantie von zwei Jahren für Sitz und Funktion des neuen Zahnersatzes. Im Rahmen der Gewährleistungspflicht muss er bei Problemen den Zahnersatz nachbessern oder sogar komplett neu anfertigen.
12. Herausnehmbaren Zahnersatz pflegen
Reinigen Sie herausnehmbaren Zahnersatz zweimal täglich mit einer Prothesenzahnbürste und Gelzahnpasta oder flüssiger Seife. Hierdurch entfernen Sie bakterielle Beläge. Tipp: Waschbecken zu einem Drittel mit Wasser füllen oder ein Handtuch ins Becken legen, bevor Sie den Zahnersatz aus dem Mund nehmen. So bricht die Prothese nicht, sollte sie während der Reinigung herunterfallen. Zusätzlich gibt es Reinigungstabletten.
13. Angst vor dem Zahnarzt offen ansprechen
Fünf Prozent der Bevölkerung sind so genannte „Zahnbehandlungsphobiker“, die den Zahnarzt nur in extremen Situationen aufsuchen. Trotz Angst sollten Sie den Zahnarzt nicht meiden, sondern offen mit ihm über Ihre Ängste sprechen. Gemeinsam können Sie eine Lösung finden.
14. Weisheitszähne nicht immer ziehen
Stehen die Weisheitszähne korrekt in der Zahnreihe oder sind so tief im Knochen verankert, dass ein hohes Risiko für Komplikationen beim Ziehen besteht, bleiben sie in der Regel im Kiefer. Sind sie entzündet, schädigen sie die Nachbarzähne oder stören beim Kauen, entfernt der Zahnarzt sie in der Regel.
15. Auch Saures greift Zähne an
Wer viel Frisches wie Obst, Fruchtsäfte oder mit Essig angemachte Salate verzehrt, lebt an sich gesund, hat aber ein hohes Risiko für Zahnerosionen. Die in den Lebensmitteln enthaltene Säure greift den Zahnschmelz an. Das gilt auch für säurehaltige Getränke, vor allen für zitronensäurehaltige Limonaden. Ausgleich schaffen Milch oder Milchprodukte wie Käse, da das darin enthaltene Kalzium die Mineralverluste im Schmelz wieder ausgleichen kann.
16. Zahnfreundlich Naschen mit dem „Zahnmännchen“
Zucker schädigt die Zähne. Aber nicht jedes Produkt, das Süßstoffe oder Zuckeraustauschstoffe enthält, ist automatisch zahnfreundlich. Produkte, die auf dem Etikett mit „zuckerfrei“, „ungesüßt“ oder „ohne Zuckerzusatz“ werben, dürfen zwar keinen Haushaltszucker, aber andere Zuckerarten enthalten. Zuckerfreie, zahnfreundliche Süßwaren, die wissenschaftlich getestet sind, erkennen Verbraucher am Siegel „Zahnmännchen“ der Aktion zahnfreundlich.
17. Zahnverfärbungen verstehen
Im Laufe des Lebens wird der Zahnschmelz durch das Abkauen dünner. Die Zähne bekommen eine gelblichere Farbe, denn das darunter liegende dunklere Zahnbein (Dentin) schimmert durch. Äußere Verfärbungen der Zähne können auch durch Tee, Kaffee, Rotwein, Tabak, dunkle Säfte, Beeren, Lakritz und Gewürze sowie bestimmte Medikamente entstehen. Innere Verfärbungen können durch abgestorbene Zahnnerven oder eine Wurzelkanalbehandlung hervorgerufen werden.
18. Bleaching am besten beim Zahnarzt
Wenn Zähne ihre natürliche Farbe verlieren, kann Bleichen, das sogenannte „Bleaching“, sie aufhellen. Der Zahnarzt untersucht die Zähne eingehend und reinigt sie mit einer professionellen Zahnreinigung. Diese entfernt alle außen auf dem Zahn anliegenden Verfärbungen und hellt die Zähne auf. Falls dies nicht ausreicht, werden die Zähne mit Hilfe eines speziellen Gels gebleicht. Füllungen oder Zahnersatz lassen sich aber nicht aufhellen. Unter Umständen stimmt die Farbe der aufgehellten Zähne nach dem Bleachen nicht mehr mit der von Füllungen oder Zahnersatz überein.
19. Schwangerschaft: Gute Mundgesundheit besonders wichtig
Schwangere sollten besonders gut auf ihre Mundgesundheit achten. Durch die hormonellen Veränderungen können sich Zahnfleisch und Zahnbett schneller entzünden.
20. Zähne pflegen ab dem ersten Zahn
Säuglinge und Kleinkinder sollten ab dem ersten Zahn mit Hilfe der Eltern einmal täglich die Zähne pflegen. Am besten mit einer weichen Zahnbürste und einem Hauch fluoridhaltiger Kinderzahncreme. Ab dem zweiten Lebensjahr sollte dies zweimal täglich geschehen. Elektrische Zahnbürsten in kindgerechtem Design können das Interesse am Putzen erhöhen.
21. Nuckelflaschenkaries vermeiden
Wenn die Nuckelflasche als ständiger Begleiter mit zucker- und säurehaltigen Getränken gefüllt ist, besteht die Gefahr einer Nuckelflaschenkaries: Durch Zucker und Säure werden die Zähne entkalkt und langsam zerstört. Erste Anzeichen einer frühkindlichen Karies sind weiße Flecken auf den betroffenen Milchzähnen, vor allem auf den oberen Schneidezähnen.
22. Ab sechs Jahren Backenzähne versiegeln lassen
Ab sechs Jahren kann Ihr Kind Zahnpasta für Erwachsene mit höherem Fluoridgehalt verwenden. Denn jetzt sind schon die ersten bleibenden Zähne da. Gerade die Backenzähne sollten gut gepflegt werden. In den Grübchen, auch Fissuren genannt, kann schnell Karies entstehen. Sobald die Kaufläche der Zähne durchgebrochen ist, sollte der Zahnarzt sie regelmäßig mit Fluoridlack behandeln. Bei kariesgefährdeten Grübchen sollte eine Fissurenversiegelung mit einer Kunststoffmasse durchgeführt werden. Diese tragen die gesetzlichen Krankenkassen für die großen bleibenden Backenzähne.
23. Piercings: Gefährlich für die Zähne
Zungen- und Lippenpiercings können Zähne und Zahnhalteapparat schädigen. Der Schmuck aus Metall schlägt beim Sprechen, Schlucken oder Essen gegen die Zähne. Dort erzeugt er feine Risse, Brüche oder Schmelzabsplitterungen. Verschlüsse, die auf Zahnfleisch und Mundschleimhaut drücken, können Schleimhautirritationen oder Entzündungen verursachen. Durch ein Piercing kann das Zahnfleisch zurückgehen. Die Zähne werden gelockert und die Zahnhälse freigelegt. Harmloser sind auf die Zähne aufklebbare Schmuckstücke wie Dazzler oder Twinkles.
24. Richtig reagieren bei Zahnunfall
Herausgeschlagene Zähne kann der Zahnarzt wieder einpflanzen. Abgebrochene Zähne kann er lebenslang erhalten. Blutet die Wunde stark, mit einem Stofftaschentuch oder sterilem Verbandsmaterial Druck auf die Stelle ausüben. Wackeln Sie nicht an gelockerten Zähnen und kühlen Sie den Mund von außen. Ausgeschlagene Zähne oder Zahnteile suchen. Dabei nur die Zahnkrone und nicht die Zahnwurzel anfassen, Verschmutzungen nicht reinigen. Beim Transport in die Zahnklinik oder eine Zahnarztpraxis sollten der Zahn am besten in einer Zahnrettungsbox aus der Apotheke aufbewahrt werden.
25. Zahnarzt finden
Eine Zahnarztsuche gibt es unter www.prodente.de/zahnaerzte. Hier veröffentlichen die Zahnärztekammern die Adressen der im jeweiligen Bundesland tätigen Zahnärzte.
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