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Erreger der durch Zecken übertragenen Lyme-Borreliose ist das erst 1982 entdeckte Bakterium Borrelia burgdorferi. Zur Entdeckung trugen Mütter aus dem Ort Lyme im US-Staat Connecticut bei - daher der Name -, deren Kinder gehäuft an Gelenksentzündungen litten. Das berichtet der Naturschutzbund Deutschland (Nabu).
Die Erreger leben im Darm der Zecke und werden beim Saugen übertragen. Je länger die Zecke saugt, desto höher ist das Ansteckungs-Risiko. Wobei nicht jede Zecke damit infiziert ist. Und nicht bei jedem Stich einer infizierten Zecke werden Borrelien übertragen. Die können dann aber in einigen Fällen zu Beschwerden bis hin zu erst Jahre später auftretenden schwerwiegenden Komplikationen führen.
Grippeartige Symptome und Hautrötung
Im ersten Corona-Jahr nahm die Zahl der Borreliose-Fälle zu, das berichtet dpa unter Verweis auf das Zentralinstitut für Kassenärztliche Versorgung. Deutsche Ärzte behandelten 2020 insgesamt 360.000 Lyme-Borreliosen. Vermutet wird, dass sich die Menschen pandemiebedingt mehr im Freien aufhielten und daher eher dem Angriff der Blutsauger ausgesetzt waren.
Im Frühstadium äußert sich die Borreliose neben grippeartigen Symptomen oft durch eine Rötung an der Einstichstelle: Ein bis drei Wochen nach dem manchmal unbemerkten Zeckenstich kommt es bei rund 60 Prozent der Betroffenen zu einer runden, mindestens handflächengroßen Hautrötung, erläutert der Nabu weiter.
Woher die Lyme-Borreliose ihren Namen hat
Beim Auftreten dieser Wanderröte wird meist mit meist mit mit Antibiotika behandelt. Unbehandelt kann die Borreliose im zweiten Stadium nach Wochen bis Monaten zu Taubheitsgefühlen, schmerzhaften Nervenentzündungen und Lähmungen im Gesicht, an Armen und Beinen führen.
Im Spätstadium finden sich noch nach Monaten wiederkehrende Gelenksentzündungen vor allem der Knie- und Sprunggelenke. Eben die traten bei den Kindern aus dem Ort Lyme auf, von der die Lyme-Borreliose ihren Namen hat. Sie sind gut behandelbar. Aber es gibt auch Fälle von chronischen Haut-, Hirn- und Hirnhautentzündungen, die trotz Therapie Dauerschäden hervorrufen können.
Eine Schutzimpfung gegen Borreliose gibt es nicht, wohl aber gegen das von Zecken übertragene FSME-Virus, das eine schwere Hirn- und Hirnhautentzündung hervorrufen kann, die in seltenen Fälle tödlich verläuft.