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Wie man Kinder spielerisch zum Händewaschen motiviert

Donnerstag, 14. Oktober 2021 – Autor:
Saubere Hände sind nicht nur in der Corona-Pandemie wichtig. Zahlreiche Erkrankungen lassen sich mit gründlicher Händehygiene vermeiden: Erkältungen, Magen-Darm-Probleme – und sogar Wurm-Erkrankungen. Mit kreativen Ideen kann man Kinder dazu motivieren, dass Hände waschen für sie in bestimmten Situationen des Alltags zum festen Ritual wird.
Mutter bringt kleinem Mädchen das Händewaschen bei.

Beim Naseputzen, auf der Toilette, beim Streicheln eines Tieres oder beim Berühren von gemeinsam benutztem Spielzeug können Krankheitserreger bei Kindern leicht von der Hand in den Körper gelangen. Händewaschen unterbricht diesen Übertragungsweg. – Foto: AdobeStock/Konstantin Yuganov

Täglich begegnen wir einer Vielzahl von Erregern wie Viren, Bakterien oder Pilzen. Nicht jeder Kontakt führt dabei automatisch zu irgendeiner Krankheit. Häufig wird die körpereigene Abwehr mit den Angreifern alleine fertig. Unabhängig davon ist es sinnvoll, den Körper vor Infektionskrankheiten zu schützen, ganz besonders bei Kindern, die unter Krankheiten noch mehr leiden als Erwachsene. Eine wichtige und dabei kinderleichte Maßnahme: Hände waschen.

Infektionswege: Naseputzen, Tiere streicheln, Spielzeug teilen

Beim Naseputzen, auf der Toilette, beim Streicheln eines Tieres oder beim Berühren von gemeinsam benutztem Spielzeug können Krankheitserreger bei Kindern leicht von der Hand in den Organismus gelangen. Zum Welthändewaschtag am 15. Oktober erinnert die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) Eltern, Großeltern und Betreuer daran, dass Kinder möglichst früh ein richtiges Händewaschen lernen sollten. „Händehygiene ist nicht nur in der Corona-Pandemie wichtig“, sagen die Experten der BZgA. Zahlreiche Erkrankungen ließen sich mit gründlicher Händehygiene vermeiden. Und das gelte immer – auch wenn die Corona-Pandemie bald vorbei sein könnte. Bis zu 80 Prozent aller Infektionskrankheiten werden laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) über die Hände übertragen. „Händewaschen unterbricht diesen Übertragungsweg“, heißt es bei der BZgA.

Von der Hand in den Körper: Erkältungen, Magen-Darm, Würmer

Zu den Erkrankungen, die durch die Hände übertragen werden können, zählen laut Bundeszentrale Erkältungen oder Magen-Darm-Infekte, aber auch Wurmerkrankungen (wie Maden-, Spul- oder Bandwürmer). Krankheitserreger können durch die Berührung von anderen Menschen, Tieren oder Oberflächen auf die Hände gelangen („Schmierinfektion“). Werden dann Lebensmittel mit den Händen verzehrt oder die Schleimhäute von Mund, Nase oder Augen berührt, kann das zu einer Ansteckung führen.

Kinder frühzeitig ans Händewaschen gewöhnen

„Gewöhnen Sie auch Ihr Kind frühzeitig daran, sich in bestimmten Situationen die Hände zu waschen“, rät die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, „insbesondere nach dem Toilettengang, vor dem Essen, nachdem es Tiere angefasst hat und wenn es von draußen hereinkommt. Je früher es mit dem Händewaschen in diesen Situationen vertraut wird, umso eher wird es dies für selbstverständlich halten und schon von sich aus tun.“

Wie man Kinder spielerisch zum Händewaschen motiviert

Bereits Kleinkinder können mithilfe von Routinen verinnerlichen, in welchen Situationen die Hände gewaschen werden sollten. Dabei helfen Lieder, das Interesse zu wecken und die ausreichende Dauer des gründlichen Händewaschens einzuschätzen. Im Videokanal Youtube finden sich eine ganze Reihe von Beispielen. Gründliches Händewaschen dauert mindestens 20 Sekunden, bei stark verschmutzten Händen auch länger. Zweimal das Geburtstagslied „Happy Birthday" summen, ist eine schöne Orientierung für die richtige Zeit.

Ältere Kinder lassen sich durch Experimente auf spielerische Weise motivieren, Kenntnisse über Krankheitserreger und deren Übertragung zu erlangen. Der Nutzen von Seife kann mit einem Versuch dargestellt werden: Dafür wird in einer Schüssel mit Wasser etwas Pfeffer auf die Wasseroberfläche gegeben. Der Pfeffer stellt die normalerweise unsichtbaren Krankheitserreger dar. Dann wird ein Finger, zuerst ohne und dann mit Seife, in das Wasser gesteckt und beobachtet, was passiert.

Gründliches Händewaschen in fünf Schritten:

  1. Wasser marsch! Die Hände gründlich nass machen.
  2. Einseifen! Beide Hände komplett mit Seife einschäumen.
  3. Sich Zeit lassen! 20 bis 30 Sekunden lang einseifen.
  4. Runter damit! Hände von allen Seiten gut abspülen.
  5. Trocknen! Auch in den Fingerzwischenräumen.

Wann sollten sich Kinder (bzw. Eltern) die Hände waschen?

  • Wenn man nach Hause kommt (von Kita, Schule, Arbeit, Einkaufen),
  • nach dem Besuch der Toilette,
  • vor dem Essen,
  • bevor Sie Ihrem Kind Nahrung geben,
  • bevor Sie ihrem Kind ein Medikament verabreichen,
  • nach dem Naseputzen, Husten oder Niesen,
  • nach dem Kontakt mit Tieren, Tierfutter oder tierischem Abfall,
  • nach dem Kontakt zu kranken Menschen,
  • nach dem Kontakt mit Abfällen,
  • nach dem Wechseln von Windeln oder wenn Sie Ihrem Kind nach dem Toilettengang beim Abputzen geholfen haben.

(Quelle: BZgA)

Hauptkategorie: Medizin
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