
Aktionswoche: Ist Ihr Alkoholkonsum gesundheitsverträglich?
In Deutschland wird zu viel Alkohol getrunken. Nach Angaben der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) trinken über 90 Prozent der Bevölkerung im Alter zwischen 18 und 64 Jahren regelmäßig Alkohol. Rund 8,5 Millionen Menschen – fast jeder fünfte Mann und jede siebte Frau – auf riskante Weise. Davon gelten 1,3 Millionen Menschen als Alkohol-abhängig und sind somit behandlungsbedürftig erkrankt.
„Nicht nur die eigene Gesundheit wird aufs Spiel gesetzt, auch Familie, Freunde und Fremde werden in Mitleidenschaft gezogen“, sagt Christina Rummel, Sprecherin der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen, „durch die Kosten alkoholbedingter Krankheiten, durch Gewalttaten oder durch Verkehrsunfälle unter Alkoholeinfluss.“
1,3 Millionen Menschen in Deutschland sind alkoholabhängig
Die DHS ist Partner der „Aktionswoche Alkohol“, die vom 25. Mai bis 2. Juni auf die enormen Alkoholprobleme mit der Botschaft „Alkohol? – Weniger ist besser“ aufmerksam machen will. Bundesweit laufen dazu verschiedene Veranstaltungen und Kampagnen, etwa in Fußgängerzonen, Sportvereinen oder Krankenhäusern. „Wir sprechen die Menschen ohne erhobenen Zeigefinger an“, sagt Rummel. "Mit der Aktion wollen wir Menschen anregen, ihr Trinkverhalten einzuschätzen und zu prüfen, ob der eigene Alkoholkonsum gesundheitsverträglich ist.“
Auch die Krankenkasse Barmer GEK unterstützt die Aktion: „Wir haben erst im vergangenen Jahr in unserem Gesundheitsreport analysiert, welche schwerwiegenden Folgen Alkohol für Erwerbstätige hat“, erläutert Andrea Jakob-Pannier, Präventionsexpertin bei der BARMER GEK. „Nachdenken über den eigenen Konsum ist auch hier der erste Schritt heraus aus dem Risiko Alkohol.“ Die Aktionswoche sei für die Barmer ein eindrucksvolles Beispiel, wie erfolgreich Vorbeugung ist, wenn sich viele Akteure zusammentun. „Das entspricht unserem Verständnis von Prävention als gesamtgesellschaftliche Aufgabe“, so Andrea Panier.
Suchtexperten der Deutschen Rentenversicherung Bund appellieren unterdessen an Alkoholabhängige: „Nehmen Sie die Angebote zur Suchtentwöhnung wahr.“ Viel zu wenige machten von der medizinischen Rehabilitation Gebrauch. Eine frühzeitige Rehabilitation sei notwendig, damit das Ziel der Teilhabe und Wiedereingliederung in Beruf und Gesellschaft besser gelingen kann.
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