
Frühe Eltern-Kind-Beziehung fördern (Foto: ©Matthias Hübner/PIXELIO)
Dank des medizinischen Fortschritts können heute selbst Frühgeborenen, die bei der Geburt weniger als 1 500 Gramm wiegen, überleben. Doch der medizinische Fortschritt ist hart erkämpft, und die stationäre Betreuung stellt für die Eltern und die Frühgeborenen eine Belastung dar.
Das Projekt "mybabywatch" will nun herausfinden, wie moderne Kommunikationsmittel, Eltern in dieser Extremsituation unterstützen können. Der Livestream soll die Besuche der Eltern nicht ersetzen, aber die Eltern-Kind-Beziehung vertiefen, die in den ersten Wochen mit entscheidend geprägt werden kann, meint Dr. Hans Proquitté von der Klinik für Neonatologie. Aber auch Geschwisterkinder oder Verwandte können so den neuen Nachwuchs bereits kurz nach dessen Geburt zumindest bildlich kennen lernen.
Wissenschaftliches Ziel dieser Untersuchung ist es nachzuweisen, dass die Nutzung von visuellen Kontaktmöglichkeiten via Webcam die Eltern in ihrer Situation unterstützt und ihre psychische Belastung gesenkt werden kann. Elterliche Kontroll- und Kompetenzüberzeugungen sollen unterstützt und Frühgeborene noch im Krankenhaus besser in die Familie miteinbezogen werden.
Unter der ärztlichen Leitung von Dr. Hans Proquitté können betroffene Eltern ab sofort über verschlüsselte Zugangsdaten ihre Neu- und Frühgeborenen betrachten. "Wir wollen herausfinden, wie wir Eltern und Kind in dieser Extremsituation noch intensiver unterstützen können. Vielleicht können moderne Kommunikationsmittel dabei helfen", sagt Dr. Rolf-Ulrich Schlenker von der Barmer Ersatzkasse. Mybabywatch ist ein Kooperationsprojekt der Klinik für Neonatologie, der Barmer und der Firma mybabywatch GmbH.