
Bettwanzen verstecken sich in Matratzen, Möbeln und hinter Tapeten – Foto: ©smuay - stock.adobe.com
In letzter Zeit häufen sich in Deutschland Berichte über Bettwanzen. Nach Angaben des Deutschen Schädlingsbekämpfer-Verbands hat sich die Zahl der Einsätze gegen Bettwanzen in den vergangenen zehn Jahren von ungefähr 600 auf mehr als 3.600 versechsfacht. Die Plagegeister ernähren sich ausschließlich von Blut, hauptsächlich von menschlichem. Ausgewachsene Bettwanzen erreichen eine Körperlänge von 4,5 bis 8,5 Millimetern und sind mit bloßem Auge zu erkennen. Dennoch sieht man sie nur selten, denn tagsüber ziehen sie sich unter anderem in Bettritzen, hinter Steckdosen, Fußleisten oder Tapeten zurück und werden erst bei Dunkelheit aktiv.
Befallene Matratzen sollten entsorgt werden
Eine der Ursachen für das vermehrte Aufkommen von Bettwanzen sind die immer häufigeren Reisen, aber auch der Kauf von gebrauchten Möbeln oder getragener Kleidung. Mit mangelnder Hygiene hat ein Bettwanzenfall hingegen nichts zu tun. Wer Bettwanzen auf seiner Matratze entdeckt, sollte sie so schnell wie möglich entsorgen. Es kann sogar sinnvoll sein, das ganze Bettgestell zu ersetzen, da die Tiere überwiegend in den Zwischenräumen zwischen Gestell und Matratze wohnen. Wirksam bekämpft werden kann ein hartnäckiger Bettwanzenbefall jedoch nur vom Kammerjäger.
Hausmittel haben gegen die Wanzen hingegen kaum Wirkung. Als einzig sinnvolle Maßnahme gilt das Einfrieren der befallenen Gegenstände, was die Wanzen und die Larven abtöten soll. Doch Matratzen oder Möbelstücke passen in kein Gefrierfach. Daher ist meist eine Entsorgung angezeigt. Um einem Bettwanzenfall vorzubeugen, sollten Matratzen alle fünf bis acht Jahre austauscht werden. Auch sollte eine Matratze mit abnehmbaren Bezug gewählt werden, damit dieser gewaschen werden kann. Auch die Bettwäsche sollte regelmäßig gewaschen und das Schlafzimmer täglich gelüftet werden.
Wanzenbisse sind ungefährlich, aber unangenehm
Bis heute gibt es keinen Nachweis dafür, dass Bettwanzen Krankheiten übertragen, erklärt Dr. Wolfgang Reuter in einem Expertengespräch der DKV. Dennoch sind die Bisse sehr unangenehm. Die Parasiten betäuben die Haut ihres Wirts mit ihrem Speichel und saugen sich dann voll. Bis Betroffene einen Biss bemerken, kann es bis zu neun Tage dauern. Es kommt zu Rötungen, zum Teil zu Quaddeln und zu unerträglichem Juckreiz. Bei manchen Menschen rufen die Wanzenbisse sogar allergische Reaktionen hervor. In den meisten Fällen lassen sich die Bisse mit rezeptfreien Salben oder Medikamenten behandeln, die als Wirkstoffe Antihistaminika, Cortison oder Hydrocortison enthalten. Allergische Reaktionen sind selten, sollten aber von einem Arzt behandelt werden.
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