
Eine neue Fremdsprache lernen – mit 80: Tätigkeiten, die das Gehirn fithalten, können helfen, das Risiko für eine Demenz-Erkrankung zu senken. – Foto: AdobeStock/Tanja Esser
Wenn es plötzlich von der Küche her verbrannt riecht und unter Rauchschwaden ein verkohltes Etwas in der Pfanne liegt, was gerade noch ein Spiegelei werden sollte, kann das einfach Vergesslichkeit sein oder ein Telefonanruf, der dazwischenkam. Oder: ein Anzeichen für eine beginnende Demenz.
Was passiert im Körper bei Demenz?
Demenz ist der langsame Verlust von Selbstverständlichem: von Verstand, Gefühl und sozialer Kompetenz. Als das Leitsymptom aller Demenz-Erkrankungen gilt die Störung des Gedächtnisses. Es beginnt mit einem nachlassenden Kurzzeitgedächtnis. Im fortgeschrittenen Stadium verlieren Betroffene den Zugriff selbst auf fest eingeprägte Inhalte des Langzeitgedächtnisses. Im langen Lauf des Lebens erworbene Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten gehen dann verloren. Im sehr weit fortgeschrittenen Stadium kann es passieren, dass Demente nicht einmal mehr ihre eigenen Partner, Kinder oder Enkel erkennen können.
Demenz: Das sind körperliche Risikofaktoren
Trotz Fortschritten in der Medizin ist Demenz noch immer nicht heilbar. Es kann aber gelingen, den Verlust von Geisteskraft und Persönlichkeit zu verzögern, wenn die Krankheit frühzeitig erkannt und behandelt wird. An folgenden Risikofaktoren lohnt es sich zu arbeiten: Hohe Blutdruckwerte zum Beispiel können auf lange Sicht das Risiko erhöhen, an einer Demenz zu erkranken. „Lassen Sie daher Ihren Blutdruck regelmäßig beim Hausarzt überprüfen. Der Arzt oder die Ärztin weiß, welche Werte kritisch sind und ob Sie Medikamente benötigen“, heißt es im „Senioren Ratgeber“, einem Kundenmagazin von Apotheken. „Forscher haben zudem festgestellt, dass Schwerhörigkeit Probleme mit dem Gedächtnis hervorrufen kann. Deshalb: regelmäßig das Gehör kontrollieren lassen.“
Auch Stress erhöht das Demenz-Risiko
Auch Stress kann auf Dauer das Gedächtnis angreifen. Bei anhaltenden Belastungen schüttet der Körper vermehrt das Stresshormon Cortisol aus. Ein erhöhter Cortisolspiegel geht oft mit Bluthochdruck, Schlafstörungen, Depressionen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen einher. Hier können Stressbewältigungstechniken helfen wie Entspannungsverfahren (Autogenes Training, Progressive Muskelrelaxation, Yoga) und bewusste Auszeiten im Alltag.
Eine Langzeitstudie aus Japan weist auf einen Zusammenhang zwischen der Zahngesundheit und dem Demenzrisiko hin. Demnach ist das Risiko, an Demenz zu erkranken, fast doppelt so groß, wenn dreizehn oder mehr Zähne fehlen und die Lücken nicht mit festem Zahnersatz versorgt sind.
Erste Anti-Demenz-Maßnahme: Fitnesstraining fürs Gehirn
Die allererste Präventivmaßnahme, die Ärzte empfehlen, ist: das Gedächtnis nutzen und trainieren. In Analogie zur körperlichen Fitness ist nicht umsonst ist die Rede von „Gehirn-Jogging“: Damit fördert man die Verbindungen zwischen den Nervenzellen. Die Experten vom Senioren Ratgeber empfehlen: „Finden Sie geistig stimulierende Tätigkeiten, die Ihnen Spaß machen, egal ob Lesen, das Lernen einer Sprache oder Spielen eines Instruments, Singen, Tanzen, Schachspielen.“
Gutes soziales Umfeld senkt Demenzrisiko ebenfalls
„Auch ist es wichtig, soziale Kontakte zu pflegen, sich mit Freunden und Familie zu verabreden“, heißt es im Senioren Ratgeber weiter. Ideal sind demnach Hobbys, die man gemeinsam mit anderen ausüben kann. Menschen, die wenig Umgang mit anderen haben und sich einsam fühlen, erkranken häufiger an einer Depression. Und die kann eine Demenz begünstigen. Auch bei beginnender Demenz ist ein gutes soziales Umfeld wichtig, da es den Menschen so besser geht.
Demenz-Prävention – die Checkliste:
- das Gedächtnis fordern
- Schwerhörigkeit ernst nehmen
- Bluthochdruck senken
- das Körpergewicht unter Kontrolle halten
- Depressionen frühzeitig behandeln lassen
- mit dem Rauchen aufhören
- körperlich aktiv sein
- gesund essen
- soziale Kontakte pflegen
- soziales Engagement betreiben.