Wann schützt eine Sonnenbrille wirklich?

Cool aussehen ist wichtig bei Sonnenbrillen. Noch wichtiger ist es, dass sie unsere Augen möglichst komplett vor schädlicher UV-Strahlung schützen. – Foto: pixabay.com
Nach dem dunklen Winter und einer weiteren Corona-Welle macht sich Leichtigkeit breit, weil man wieder ins Freie kann – und in die Sonne. Bei allem Glücksempfinden raten Experten aber auch zur Vorsicht. „Viele Menschen unterschätzen gerade im Frühjahr die Gefahren der schon jetzt intensiven Sonnenbestrahlung“, heißt es etwa bei der Deutsche Krebshilfe.
Neben wohltuender Wärme und sichtbarem Licht gehören allerdings auch unsichtbare ultraviolette (UV-) Strahlen zum Spektrum der Sonne. Die UV-Strahlung kann schon unsere Haut schädigen, aber die kann immerhin „braun werden“ und sich durch Pigmente dagegen wappnen. Ungleich empfindlicher und schutzbedürftiger sind unsere Augen. Da hilft nur eine Sonnenbrille. Doch welche ist die richtige? Welche Kriterien muss eine Sonnenbrille erfüllen, damit sie auch wirklich schützt?
Ein ausreichender UV-Schutz ist wichtig
„Achten sollte man auch darauf, dass das Sonnenbrillenmodell ausreichend Abdeckung für die Augen bietet. Am besten sind Fassungen, die bis zu den Brauen reichen, und breite, eng anliegende Bügel. So gelangt möglichst wenig UV-Licht in die Augen“, schreibt dazu das Gesundheitsmagazin „Apotheken Umschau“. Aus diesem Grund sollten Verbraucher unbedingt auch die Angaben zum UV-Schutz der Gläser prüfen.
Jede Sonnenbrille, die in Deutschland verkauft wird, muss der in der EU gültigen Norm entsprechen – erkennbar am CE-Zeichen auf der Brille. „Die Hersteller versichern damit, den europäischen Sicherheitsstandard für persönliche Schutzausrüstung einzuhalten“, heißt es bei der Stiftung Warentest. „Die Vorschrift hat aber zwei Schwachstellen: Das CE-Zeichen kann erstens leicht unberechtigt aufgebracht werden, da dafür keine Prüfung durch unabhängige Stellen erforderlich ist. Zweitens beteuert der Hersteller damit nur UV-Schutz für Licht von einer Wellenlänge bis 380 Nanometer.“ Laut Apotheken Umschau können aber auch Wellenlängen von 380 bis 400 Nanometern dem Auge schaden. Brillen, die auch diesen Bereich herausfiltern, sind mit der Aufschrift „UV400" oder „100 Prozent UV-Schutz" gekennzeichnet.
Wer auf Nummer sicher gehen will, lässt sich beim Augenoptiker beraten. Die Stiftung Warentest rät Verbrauchern, ihren Augenoptiker nach UV400-Schutz zu fragen, wenn dieser nicht auf der Brille angegeben ist. „Auch wenn Sie bereits eine Sonnenbrille beim Discounter oder im Urlaub am Strand gekauft haben und der UV-Schutzangabe misstrauen, können sie diese bei vielen Augenoptikern kostenlos überprüfen lassen“, heißt es bei der Stiftung weiter.
Sonnenbrillen müssen auch gut vor Helligkeit schützen
Der Blendschutz zeigt, wie gut die Sonnenbrille vor Helligkeit schützt. Dabei gibt es fünf Abstufungen: je höher die angegebene Zahl, desto höher der Schutzfaktor der Sonnenbrille. Wichtig ist es zu beachten: Die Tönung schützt nur davor, von starker Helligkeit geblendet zu werden – nicht vor den unsichtbaren UV-Strahlen. Bei Qualitäts-Sonnenbrillen wird der Grad des Blendschutzfilters oft mit der Bezeichnung „KAT“ für „Kategorie“ auf dem Bügel angegeben.
Kat 0:
Sehr leichter Blendschutz für den Abend (Tönung: 3 bis 20 Prozent)
Kat 1:
Leichter Schutz für bedeckte Tage (Tönung: 20 bis 57 Prozent)
Kat 2:
Kräftiger Filter für sonniges Wetter im Schatten (Tönung: 57 bis 82 Prozent)
Kat 3:
Dunkler Filter für Strand und Sport (Tönung: 82 bis 92 Prozent)
Kat 4:
Tiefdunkler Filter für Alpin- und Wassersport – nicht mehr geeignet fürs Autofahren (Tönung: 92 bis 97 Prozent)
(Quelle: Stiftung Warentest)
Farbton der Brillengläser wichtig für kontrastreiches Sehen
Auch die Glasfarbe kann einen großen Unterschied machen. Der Rat der Apotheken Umschau: „Damit man Kontraste gut erkennt, eignen sich grüne, braune oder graue Gläser am besten.“