
Vitamin D hat bei Senioren anscheinend doch keine schützende Wirkung auf die Knochengesundheit – Foto: ©jarun011 - stock.adobe.com
Vitamin D stärkt nicht die Knochen: Es erhöht bei älteren Erwachsenen weder die Knochendichte noch schützt es vor Knochenbrüchen. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Meta-Studie, für die Daten aus 81 randomisierten kontrollierten Studien ausgewertet wurden. Darüber hinaus fand die Studie keine Unterschiede in den Auswirkungen von höheren gegenüber niedrigeren Dosen von Vitamin D.
Vitamin-D-Präparate werden seit langem für ältere Menschen zur Behandlung oder Vorbeugung von Osteoporose empfohlen. Darüber hinaus soll das Sonnenvitamin noch weitere gesundheitliche Vorteile haben. Die Mehrzahl der Studien untersuchten nun die Gabe von Vitamin D allein, also nicht zusammen mit Kalzium-Präparaten. Die Studien-Laufzeit betrug höchstens ein Jahr. Die meisten Probanden waren Frauen im Alter von über 65 Jahren, die täglich eine Vitamin-D-Dosis von mehr als 800 IE einnahmen.
Vitamin D schützt nicht vor Kochenbrüchen
In mehr als der Hälfte der Studien lag die 25-Hydroxyvitamin-D-Konzentration (25OHD-Konzentration) anfangs bei weniger als 50 Nanomol/Liter, ein Grenzwert, der als Hinweis auf einen niedrigen Vitamin-D-Spiegel gilt. Nur 6 Prozent der Studien betrachteten Probanden mit einem echten Vitamin-D-Mangel (25OHD-Konzentration von weniger als 25 Nanomol/Liter). In fast allen Studien wurde durch die Vitamin-D-Gabe eine 25OHD-Konzentrationen von 50 Nanomol/Liter oder mehr erreicht. Das Vitamin D erzielte aber keinen klinisch bedeutsamen Effekt auf die Gesamtzahl der Frakturen, Hüftfrakturen oder Stürze.
Vitamin D stärkt nicht die Knochen
In sekundären Analysen, die die Knochendichte betrachteten, gab es kleine Unterschiede für die Lendenwirbelsäule, den Schenkelhals und das gesamte Skelett, aber auch hier waren die Unterschiede nicht klinisch relevant. Vitamin D stärkt folglich nicht die Knochen.
Die Autoren schlussfolgern, dass es wenig gerechtfertigt sei, Vitamin-D-Präparate weiterhin zur Erhaltung oder Verbesserung der Gesundheit des Bewegungsapparats einzusetzen. Eine Ausnahme bildet die Prävention seltener Erkrankungen wie Rachitis und Osteomalazie bei Hochrisikogruppen, die unter einem langandauernden Vitamin-D-Mangel leiden. Die aktuelle Untersuchung erschien im Fachmagazin Lancet Diabetes & Endokrinologie.
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