Verbrennungen durch heiße Flüssigkeiten im Kindesalter häufig

Auch Herdplatten sind für Kinder gefährlich.
Jedes Jahr erleiden in Deutschland mehr als 30.000 Kinder Verbrennungen und Verbrühungen, die ärztlich versorgt werden müssen. Rund 6000 Kinder werden sogar so schwer verletzt, dass sie in einem Krankenhaus behandelt werden müssen. Die meisten Unfälle mit Verbrennungsfolgen ereignen sich bei Kindern unter fünf Jahren.
Brandverletzungen sind mit starken Schmerzen verbunden und ziehen meist langwierige Behandlungen nach sich. Dazu können Operationen und wochen- bis monatelange Krankenhausaufenthalte gehören, und häufig ist noch nach Jahren eine therapeutische Behandlung notwendig; für Kinder kann das traumatisch sein. Dazu kommen die Narben, die meist ein Leben lang bleiben, und auch für die Familien bedeuten die Unfallfolgen oft großes Leid. Paulinchen – Initiative für brandverletzte Kinder e.V. berät die Betroffenen daher nach einem Unfall und hilft ihnen bei der Auswahl der Versorgung.
Tag des brandverletzten Kindes
Das Ziel der Initiative ist es, für jedes brandverletzte Kind die bestmögliche Behandlung zu erreichen. Zudem engagiert sich Paulinchen e.V. mit verschiedenen Kampagnen in der Prävention. So hat die Initiative auch den „Tag des brandverletzten Kindes“ ins Leben gerufen, der jedes Jahr am 7. Dezember stattfindet. Dadurch soll auf die Folgen von Verbrennungen im Kindesalter, die Unfallgefahren, geeignete Notmaßnahmen und die Möglichkeiten der Behandlung aufmerksam gemacht werden.
In diesem Jahr steht der „Tag des brandverletzten Kindes" unter dem Motto: „Vorsicht heiß!“, wobei ein Schwerpunkt auf der Warnung vor Unfallgefahren liegt. Die Initiatoren wollen Eltern ins Bewusstsein rufen, dass Verbrennungen mit Kaffee, Tee und heißem Wasser zu den häufigsten Unfallursachen im Kleinkindalter gehören – was häufig unterschätzt wird. Dabei reicht bereits eine Tasse mit heißem Tee aus, um bis zu 30 Prozent der Haut eines Kleinkindes zu verbrühen. Auch heiße Flächen wie Herdplatten oder Bügeleisen, offenes Feuer, Steckdosen oder säurehaltige Flüssigkeiten können zu Verbrennungen oder Verätzungen führen.
Brandschutzerziehung im Kindergarten wichtig
Auch die Brandschutzerziehung steht am diesjährigen „Tag des brandverletzten Kindes“ im Fokus. So sollten Eltern ihre Kinder von Hitzequellen fernhalten und ihnen die Gefahren erklären. Auch der Brandschutzerziehung in Kindergarten und Schule kommt eine große Bedeutung zu. Kinder können hier beispielsweise lernen, wie man ein Streichholz richtig anzündet und wieder löscht, aber auch wie man sich im Brandfall richtig verhält.
Sollte es tatsächlich einmal zu einer Verbrennung kommen, wird angeraten, die verletzte Stelle sofort für 10 bis 15 Minuten unter kühles Wasser zu halten – allerdings sollte das Wasser wegen der Gefahr der Unterkühlung nicht kälter als 15 Grad sein. Zudem sollte das Kind so schnell wie möglich zu einem Arzt gebracht oder ein Notarzt gerufen werden.
Foto: © Agence DER - Fotolia.com