Ulla Schmidt erhält Deutschen Qualitätspreis Gesundheit

Deutscher Qualitätspreis Gesundheit 2013 für Ulla Schmidt. Tagesspiegel Chefredakteur Stephan-A. Casdorff, Ulla Schmidt, Franz Knieps und Ulf Fink (v.l.nr.) bei der Preisverleihung am 28. November.
Von 2001 bis 2009 war sie Bundesgesundheitsministerin und damit die bisher am längsten amtierende Politikerin in diesem Amt. In dieser Zeit hat sie viel bewegt – und ihre Gesundheitsreformen waren ganz und gar nicht immer zur Freude der Ärzte und Patienten. Dennoch: In Sachen Qualität und Transparenz hat sie einiges auf den Weg gebracht. Jetzt ist Ulla Schmidt (SPD) mit dem Deutschen Qualitätspreis Gesundheit 2013 ausgezeichnet worden. Mit einem Preisgeld von 10.000 Euro ist der von Gesundheitsstadt Berlin und Tagesspiegel ausgelobte Preis die höchste Auszeichnung auf diesem Gebiet in Deutschland.
Neun Jahre hat Ulla Schmidt für medizinische Qualität und gegen heftige Widerstände gekämpft
Der Vorsitzende von Gesundheitsstadt Berlin Ulf Fink würdigte Ulla Schmidt als eine engagierte Politikerin, die sich als Bundesgesundheitsministerin für Qualität, Transparenz und Patienteninformation stark gemacht habe, auch wenn sie damit oft auf heftige Widerstände stieß. Diesen Gedanken griff auch Franz Knieps, ehemaliger Abteilungsleiter im Bundesgesundheitsministerium in seiner Laudatio auf: „Viele haben Ulla Schmidt viel vorgeworfen, aber niemand würde bestreiten, dass sie etwas bewegt hätte.“ Knieps würdigte unter anderem die DMP-Programme für chronisch Kranke, das Gesundheitsmodernisierungsgesetz von 2003, das Fallpauschalengesetz von 2004 und den Aufbau des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit (IQWIG) als hervorstechende Leistungen von Ulla Schmidt.
Deutscher Qualitätspreis Gesundheit: „Überprüfen, was den Patienten wirklich nützt“
Preisträgerin Ulla Schmidt zeigte sich hoch erfreut über ihre Auszeichnung. Nie hätte sie gedacht, einmal für ihre Arbeit mit einem Qualitätspreis ausgezeichnet zu werden, „genauso wenig wie ich mir jemals erträumt hätte, einmal Bundesgesundheitsministerin zu werden.“ Schmidt ist von Hause aus Sonderschulpädagogin, heute ist die 63-jährige Vizepräsidentin des deutschen Bundestags. In ihrer Ansprache brachte sie noch einmal ihr Anliegen für das deutsche Gesundheitswesen zum Ausdruck: „Wir können auf Dauer nur gute Qualität finanzieren. Deswegen bedarf es einer ständigen Überprüfung, was den Patienten wirklich nützt.“ Das Preisgeld wolle sie in die ambulante Palliativversorgung stecken, „damit Menschen zu Hause in Würde sterben können“, so Ulla Schmidt.
Die Verleihung des Deutschen Qualitätspreis Gesundheit fand im Rahmen des 7. Nationalen Qualitätskongresses Gesundheit in Berlin statt. Über 130 Referenten behandeln an zwei Tagen die Bereiche Infektionsschutz und Hygiene, Qualitätsmanagement, intersektorale Versorgung, Patientensicherheit sowie Qualität und Outcome. Der Kongress läuft noch bis Freitagabend, 29. November.www.qualitaetskongress-gesundheit.de/
Foto: Christian Lietzmann