Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt
Logo Gesundheitsstadt Berlin
Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt

Stoßwellentherapie bei Kalkschulter: Experten bestätigen Wirksamkeit

Sonntag, 24. November 2019 – Autor: anvo
Kalkansammlungen in der Schulter können zu starken Schmerzen führen. Eine schonende Behandlungsmethode ist die Stoßwellentherapie. Ihre Wirksamkeit ist mittlerweile gut belegt.
Kalkschulter, Stoßwellentherapie

Starke Schmerzen in der Schulter können auf Kalkansammlungen hindeuten

Eine Kalkschulter ist für die Betroffenen ausgesprochen belastend. Oft können die Patienten wegen der starken Schmerzen den betroffenen Arm kaum noch bewegen und nicht auf der Seite liegen. Durch eine Schonhaltung kann die Schulter sogar versteifen. In der Regel verordnet der Arzt zunächst Schmerzmittel und Entzündungshemmer sowie Physiotherapie und/oder physikalischen Anwendungen. Manchen Patienten wird auch eine Operation vorgeschlagen.

Eine weitere Möglichkeit der Behandlung ist die Stoßwellentherapie. Sie ist bislang jedoch nur eine Individuelle Gesundheitsleistung (IGeL), muss also von den Patienten selbst bezahlt werden. Doch immer mehr Studien haben Hinweise erbracht, dass die Stoßwellentherapie gute Ergebnisse liefert.  

Stoßwellentherapie kann helfen

Bei einer Kalkschulter bilden sich Kalkansammlungen in einer Sehne in der Schulter. Ursache können mechanische Faktoren sowie lokale Durchblutungs- oder Stoffwechselstörungen sein. Endgültig konnte jedoch noch nicht geklärt werden, warum sich die Kalkansammlungen bilden. Eine gute Nachricht: Oft lösen sich die Verkalkungen im Laufe der Zeit wieder von allein auf. Allerdings kann das Monate dauern. In schweren Fällen kann auch eine Operation indiziert sein.

Eine schonende Alternative stellt die extrakorporale Stoßwellentherapie (ESWT) dar. Verschiedene Studien konnten zeigen, dass sich dadurch die Kalkdepots verkleinern und die Symptome verbessern lassen. Bei der Methode werden mit einem Ultraschallgerät energiereiche Stoß- oder Druckwellen eingesetzt, die gezielt auf die betroffene Schulter gerichtet werden. Auch bei der Diagnose kann das Ultraschallverfahren hilfreich sein.

Vermehrte Durchblutung löst Kalkdepots auf

„Oft wird angenommen, die Stoßwellen würden das Kalkdepot zerstören. Dies ist aber nicht richtig – vielmehr bewirkt der Druckimpuls die Induktion zellulärer Reaktionen“, erklärt Dr. Rainer Berthold, Experte der Deutschen Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin e.V. (DEGUM), die Methode. „Die vermehrte Durchblutung mit Gefäßneubildungen im betroffenen Areal führt danach zur Auflösung der Kalkdepots.“

Da die Stoßwellentherapie bei Kalkschulter bislang zu den Individuellen Gesundheitsleistungen gehört, müssen Patienten die Kosten selbst übernehmen. Die meisten privaten Kassen und Beihilfestellen zahlen die Behandlung jedoch. „Ein bis drei Behandlungen, die jeweils etwa zehn Minuten dauern, reichen bei der fokussierten Stoßwelle meistens aus“, erklärt Berthold. „Die Nebenwirkungen sind gering, die Patienten werden durch dieses schonende Verfahren häufig wieder schmerzfrei und in der Schulter beweglich.

Foto: © absolutimages - Fotolia.com

Hauptkategorie: Medizin
Lesen Sie weitere Nachrichten zu diesen Themen: Schmerzen , Orthopädie , Knochen

Weitere Nachrichten zum Thema Schmerzen in der Schulter

19.10.2013

Die Stoßwellentherapie bei Kalkschulter gehört zu den sogenannten Individuellen Gesundheitsleistungen („IGeL“), die ein Patient selbst bezahlen muss. Der Medizinische Dienst des GKV-Spitzenverbandes hat für diese Behandlungsmethode nun „Hinweise auf einen erheblichen Nutzen“ festgestellt.

Aktuelle Nachrichten

Weitere Nachrichten
Die Langzeitfolgen der Corona-Pandemie machen Beschäftigten in Gesundheitsberufen besonders zu schaffen. Das zeigt eine Analyse der AOK-Nordost für Berlin. Eine Berufsgruppe ist sogar doppelt so oft betroffen wie der Durchschnitt der Versicherten.

Die Charité hat am Montag eine stadtweite Kampagne gestartet, um neue Mitarbeitende zu gewinnen. Besonders Pflegekräfte werden umworben, aber auch in Forschung, Lehre und Verwaltung sucht die Universitätsmedizin Verstärkung.

Trotz internationaler Transparenzregeln werden viele klinische Studien nicht veröffentlicht. Wichtige Ergebnisse bleiben somit verborgen. Dem setzt das Berlin Institute of Health (BIH) der Charité nun mit einem öffentlich einsehbaren Dashboard etwas entgegen.
Interviews
Einen ambulanten Pflegedienst in Berlin zu finden, ist schwierig geworden. Personalmangel ist das Hauptproblem. Dabei gäbe es relativ einfache Lösungen, sagt Thomas Meißner vom AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen (AVG). Im Gespräch mit Gesundheitsstadt Berlin verrät der Pflegeexperte und Chef eines häuslichen Krankenpflegedienstes, wie man Menschen in den Pflegeberuf locken könnte und warum seine Branche noch ganz andere Sorgen hat als die Personalfrage.

Affenpocken verlaufen in der Regel harmlos. Doch nicht immer. Dr. Hartmut Stocker, Chefarzt der Klinik für Infektiologie am St. Joseph Krankenhaus in Berlin Tempelhof, über die häufigsten Komplikationen, die Schutzwirkung der Impfung und den Nutzen von Kondomen.

Zöliakie kann in jedem Lebensalter auftreten und ein buntes Bild an Beschwerden machen. Bislang ist das wirksamste Gegenmittel eine glutenfreie Ernährung. Gesundheitsstadt Berlin hat mit PD Dr. Michael Schumann über die Auslöser und Folgen der Autoimmunerkrankung gesprochen. Der Gastroenterologe von der Charité hat an der aktuellen S2K-Leitinie „Zöliakie“ mitgewirkt und weiß, wodurch sich die Zöliakie von anderen Glutenunverträglichkeiten unterscheidet.
Logo Gesundheitsstadt Berlin