
Sonnenschutz ist bei Kindern besonders wichtig
Schon einzelne Sonnenbrände im frühen Kindesalter reichen aus, um das Risiko zu erhöhen, später an Hautkrebs zu erkranken. Sonnenschutzmechanismen wie Bräunung, Bildung einer Lichtschwiele und Zellreparaturvorgänge sind bei Kindern noch nicht so entwickelt wie bei Erwachsenen. Dazu kommt, dass Kinder sich sehr viel öfter in der Sonne aufhalten. Die jährliche UV-Dosis eins Kindes ist etwa dreimal so hoch wie die eines Erwachsenen. 25 bis 50 Prozent der lebenslangen UV-Belastung wird schon vor dem 21. Lebensjahr erreicht. Vielen Menschen ist auch nicht klar, dass die Reparaturmechanismen der Haut schon gestört werden, bevor ein Sonnenbrand auftritt.
Sonnenschutz für Kinder
Das Bundesamt für Strahlenschutz rät dazu, bei Kindern Cremes mit einem Lichtschutzfaktor (LSF) von mindestens 30 zu benutzen, bei sehr heller Haut beziehungsweise Aufenthalten am Wasser oder in den Bergen sogar mit einem LSF von 50. Wichtig ist, die Sonnencreme grosszügig aufzutragen. Häufig wird zu wenig Creme verwendet, um überhaupt einen ausreichenden Sonnenschutz zu erhalten. Empfohlen werden etwa zwei Milligramm Lichtschutzmittel pro Quadratzentimeter Haut. Die Sonnencreme sollte eine halbe Stunde vor dem Aufenthalt in der Sonne aufgetragen und der Schutz alle zwei Stunden erneuert werden. Auch nach dem Baden und Abtrocknen sollten die Kinder neu eingecremt werden - auch wenn auf den Produkten der Vermerk "wasserfest" steht.
Nicht nur im Urlaub auf Sonnenschutz achten
In einer Studie hatten Forscher der Universität Erlangen kürzlich grosse Mängel beim Sonnenschutz von Kindern im Kindergartenalter entdeckt. Ihre Untersuchung hatten sie im British Journal of Dermatology veröffentlicht. Es stellte sich heraus, dass viele Eltern zwar gut über Hautkrebs und die Risikofaktoren informiert sind, doch die meisten schützen ihre Kinder nur im Urlaub wirksam vor den Sonnenstrahlen. Im eigenen Garten wird der Sonneschutz hingegen häufig vernachlässigt. Während am Strand 79 Prozent der Eltern daran denken, den Sonnenschutz zwei- bis dreimal am Tag zu erneuern, cremen die meisten ihre Kinder zu Hause nur einmal täglich oder gar nicht ein. Je älter die Kinder sind, desto weniger wird auf ausreichenden Sonnenschutz geachtet.
Kinder auch Zuhause schützen
Die meisten Eltern halten wegen der höheren UV-Intensität die Sonnenstrahlen am Strand für gefährlicher als im heimischen Garten. Die Erlanger Forscher geben jedoch zu bedenken, dass Kinder insgesamt zu Hause deutlich mehr Zeit im Freien verbringen als bei den kurzen Urlaubsaufenthalten am Strand. Neben Cremes mit einem hohen Lichtschutzfaktor sind dicht gewebte Kleidung, Hüte und Sonnenbrillen mit UVA- und UVB-Schutzgläsern wirksame Massnahmen gegen Sonnenbrand. Im Handel gibt es Textilien mit einem extra hohen UV-Protektionsfaktor (UPF) zu kaufen. In der Mittagszeit zwischen 11 und 15 Uhr, wenn die Sonnenintensität am grössten ist, sollte man Aufenthalte in der direkten Sonne am besten ganz vermeiden. Kinder bis zu einem Jahr sollten gar nicht der direkten Sonnenstrahlung ausgesetzt werden.
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