So lassen sich Stechmücken fernhalten

Stechmücken sind vor allem in der Abenddämmerung aktiv. Nur die Weibchen stechen uns Menschen, weil sie ein spezielles Eiweiß aus unserem Blut brauchen, um Eier für die Fortpflanzung zu bilden. – Foto: AdobeStock/encierro
Wenn im Sommer die Dämmerung beginnt, dann ist das die Stunde für Romantiker – und leider auch für Stechmücken. Auf Wiesen, im Park oder im heimischen Garten und vor allem in der Nähe von Seen und Bächen lauern die lästigen Insekten und können einem das Chillen, das Picknick, den Fitnesssport oder das Schäferstündchen im Freien schnell verderben. Stechen sie zu, bildet sich auf der menschlichen Haut schnell eine Quaddel, die tierisch juckt. Um Stechmücken möglichst gut fernzuhalten, eignen sich natürliche ätherische Öle oder synthetische Präparate, sogenannte Repellents. Oder ein paar technische Maßnahmen im Haushalt wie ein Ventilator oder Fliegengitter.
Minze, Nelken, Citronella: Das mögen Mücken nicht
Bestimmte stark duftende Pflanzen, die ätherische Öle enthalten, wie Minze, Nelken, Rosmarin oder Eukalyptus mögen Stechmücken überhaupt nicht. „Auch das weniger stark riechende Citronella-Öl aus Zitronengras kann Stechmücken für kurze Zeit fernhalten", erklärt Apothekerin Friederike Habighorst-Klemm im Kundenmagazin „Senioren Ratgeber".
Ätherische Öle nie unverdünnt auf die Haut auftragen
Auch wenn pflanzliche Anti-Mücken-Präparate natürlichen Ursprungs sind, gilt es einige Dinge zu beachten. „Ganz wichtig ist, dass die Aroma-Öle nicht unverdünnt aufgetragen werden“, sagt Apothekerin Habighorst-Klemm. „Je konzentrierter sie sind, desto eher reizen sie die Haut. Die Mittel dürfen deshalb auf keinen Fall mit den Augen oder Schleimhäuten in Berührung kommen." Manche Menschen reagieren außerdem allergisch auf die Inhaltsstoffe. Die Öle sollten zudem außer Reichweite von Kindern aufbewahrt werden – bei Babys und Kleinkindern können sie im schlimmsten Fall Atemnot auslösen.
Chemische Mittel halten Mücken länger fern, aber ...
Als praktische Alternative zu reinen Aroma-Ölen gelten Fertigpräparate in Spray-Form, die etwa Wirkstoffe aus Zitronengras, Geranie oder Eukalyptus enthalten. „Effektiver als Aroma-Öle wirken übrigens chemische Mückenabwehrmittel, sogenannte Repellents", sagt die Apothekerin. „Die Mittel sind mindestens so hautverträglich wie die ätherischen Öle und halten Mücken viel länger fern." Wegen einer möglichen nervenschädigenden Wirkung gelten bestimmte Repellents jedoch als zumindest für Kindern ungeeignet.
Warum finden Stechmücken uns Menschen interessant?
Nicht alle Mücken stechen – nur die Weibchen tun es. Sie benötigen ein spezielles Eiweiß, um nach der Befruchtung durch eine männliche Mücke Eier bilden zu können. Dieses Eiweiß kommt im Blut vor. „Angelockt werden die Mückenweibchen zum einen durch das von uns Menschen ausgeatmete Kohlenstoffdioxid“, heißt es in einem Patientenratgeber der AOK. „Zum anderen sind Substanzen, die bei der Zersetzung von Schweiß auf der menschlichen Haut entstehen, zum Beispiel Ammoniak, Harn- oder Milchsäure, für die Tiere äußerst attraktiv. Sie können diese Substanzen vor allem bei Windstille über weite Strecken aufspüren.“
Frisch geduscht – geringere Stechmücken-Gefahr
Auch an diesem Punkt kann man ansetzen, um Mücken erst gar nicht anzulocken. „Um sich vor dem Angriff der Mückenweibchen zu schützen, helfen lange Kleidung und regelmäßiges Duschen, damit sich so wenig Schweiß wie möglich auf der Haut befindet“, rät die AOK. Schweißgeruch minimieren bedeutet aber nicht, dass im Umkehrschluss Parfümwolken Mücken fernhielten. Auch Düfte können Mücken anlocken; deshalb wird empfohlen, keine süßen Parfüme und Deodorants zu verwenden.
Im Haus oder in der Wohnung schließlich können ein paar technische Vorkehrungen helfen, die Plagegeister besser fernzuhalten. Einige Beispiele: Ventilatoren, engmaschige Insektengitter in den Fenstern oder ein Moskitonetz-Baldachin überm Bett.
Mückenstiche: Jucken tierisch, sind aber meist harmlos
So lästig oder quälend Mückenstiche für eine gewisse Zeit sein können, so harmlos sind sie in der Regel. Wichtig ist es, die juckende Stelle auf keinen Fall aufzukratzen. Denn über die aufgekratzte Haut gelangen leicht Bakterien in die Wunde. Die betroffene Stelle kann sich dann entzünden. Hat die Mücke einen erwischt, können spezielle Salben aus der Apotheke, aber auch Hausmittel die Einstichstelle beruhigen oder kühlen. Die Kälte dämmt dabei die Entzündungsprozesse ein.
Diese Hausmittel lindern Mückenstiche
- Einstichstelle kühlen (feuchter Lappen, Kühlpad, in Küchentuch eingeschlagene Eiswürfel).
- ein paar Tropfen Essig
- eine aufgeschnittene Zwiebel
- eine Scheibe frischer Ingwer
- ein paar zwischen den Fingern zerriebene Blätter von Schafgarbe oder Spitzwegerich
(Quelle: AOK)
Aus der Apotheke: Anti-Histaminika und Hitzestifte
Auch spezielle Salben oder Gels aus der Apotheke wirken meist kühlend und enthalten zudem oft ein Anti-Histaminikum, das die körpereigenen Abwehrreaktionen auf das Mückensekret unterdrückt. Batteriebetriebene Hitzestifte, die ebenfalls in der Apotheke erhältlich sind, erwärmen die Einstichstelle auf etwa 50 Grad Celsius. Die Wärme zerstört die Eiweiße der Mücke, die den Juckreiz auslösen, und beseitigt ihn dadurch.