Schweinefleisch und Wild häufig mit Hepatitis E infiziert

Rohes Schweinfleisch, Wild und Innereien: Wer sich nicht mit Hepatitis E infizieren will, sollte diese Lebensmittel besser meiden
Bereits seit Jahren ist deutschlandweit ein Anstieg der Hepatitis-E-Fälle zu beobachten. Allein von 2015 auf 2016 stieg die Zahl der gemeldeten Hepatitis-E-Infektionen um 30 Prozent. Laut den Meldedaten liegen Sachsen, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern, Thüringen, Brandenburg sowie das Saarland über dem bundesdeutschen Durchschnitt.
Dass Ärzte Leberentzündungen durch Hepatitis-Viren mehr Aufmerksamkeit widmen, kann nur ein Teil der Erklärung sein. Das Landesamt für Verbraucherschutz Sachsen-Anhalt nennt einen anderen Grund: Demnach wird Hepatitis E(HEV) hierzulande hauptsächlich über unzureichend gegartes Fleisch von infizierten Schweinen und Wild übertragen und nur in Einzelfällen als Reisekrankheit importiert. In den besonders stark betroffenen Regionen werde – so das Landesamt – besonders viel rohes Schweinefleisch und Wild verzehrt.
Wenn Fleisch, dann durchgaren
„Vorbeugen kann man mit einer guten Hände- und Lebensmittelhygiene und indem man Schweinefleisch und Wild nur durchgegart verzehrt“, raten die Verbraucherschützer. Da die Übertragung von Hepatitis-E-Viren auf den Menschen in Deutschland mehrheitlich über Lebensmittel von infizierten Tieren erfolgt, sprechen Wissenschaftler von „zoonotischen Infektionen.“ Diese werden am häufigsten durch den Verzehr von rohem Wildschweinfleisch und von Innereien ausgelöst. So ist das Hepatitis-E-Virus vom Genotyp 3 in der Schwarzwildpopulation deutschlandweit verbreitet. Dieser Virustyp wurde bereits sowohl beim Menschen als auch bei zahlreichen Wildsäugetieren festgestellt.
Akute Leberentzündung
Das Hepatitis-E-Virus ist der Hauptverursacher akuter viral bedingter Leberentzündungen. Akute Infektionen heilen bei Menschen mit intaktem Immunsystem normalerweise von selbst aus. Bei Patienten mit reduziertem oder unterdrücktem Immunsystem wie Organtransplantatempfängern oder HIV-infizierten kann eine Hepatitis-E-Infektion jedoch chronisch werden. Auch für schwangere Frauen ist HEV besonders bedrohlich. Ribavirin ist der einzige bisher im Einsatz befindliche Wirkstoff, der aber nicht in allen Fällen wirkt. Anders als bei Hepatitis A und B gibt es gegen Hepatitis E keine Impfung.
Foto: pixabay