Schlechter Schlaf liegt oft an Lebensgewohnheiten

Schlafstörungen haben verschiedene Ursachen. Oft liegt es nur an den falschen Lebensgewohnheiten
Schlechter Schlaf kann das Leben ganz schön vermiesen. Der eine quält sich mit Einschlafproblemen, der andere wacht nachts auf und ist dann mitten in der Nacht hellwach. Wer unausgeschlafen ist, ist nicht nur weniger leistungsfähig, sondern auch anfälliger für Infektionen, Depressionen und viele andere Erkrankungen.
Stress ist einer der bekanntesten und häufigsten Schlafkiller. Doch gerade ältere Menschen haben gar keinen Stress und schlafen trotzdem schlecht. Schlafmittel können zwar kurzfristig helfen, gehen aber nicht an den Kern des Problems. Zudem machen chemische Schlaftabletten abhängig. Deswegen ist es wichtig, den Ursachen auf den Grund zu gehen. Und die liegen häufig an falschen Lebensgewohnheiten, die viele gar nicht mit ihren Schlafproblemen zusammenbringen.
Smartphones & Co. abends abschalten
Dazu gehört zum Beispiel die Nutzung von Computer, Tablet und Handy. Das blaue Licht der Geräte stört nachweislich die Produktion des Schlafhormons Melatonin. Wer also bis spät in den Abend herumdaddelt, wird aufgekratzt und mit Sicherheit schlecht schlafen. Apps können das blaue Licht herausfiltern, in neueren Geräten sind die Filter schon eingebaut. Die Funktion sollte unbedingt aktiviert werden. Außerdem sollte man die Geräte ab einer gewissen Uhrzeit gar nicht mehr benutzen und das Schlafzimmer zur Tabuzone für Smartphone & Co. erklären. Denn es ist nicht nur das blaue Licht, das uns wachhält, sondern auch die Fülle an aufkratzenden Informationen und der Elektrosmog generell.
Licht dämmen
Diese Hygienemaßnahme sollte auch auf andere Dinge angewendet werden, die uns wachhalten, zum Beispiel die Post lesen oder Nachrichten hören. Im Bett oder kurz vor dem Schlafen gehen ist kein Platz für Tagesgeschäft. Beruhigende Geschichten, Musik oder Entspannungsübungen lassen uns besser (ein-) schlafen. Auch das Licht sollte abends gedämmt werden, ein Signal für den Körper, dass jetzt Schlafenszeit ist. UV-Licht wirkt übrigens ebenfalls stimulierend, deswegen sind wir im Sommer wacher als im Winter. Sonnenstudios sind deswegen in späten Nachmittgasstunden für Menschen mit Schlafstörungen tabu.
Mehr bewegen
Ein weiterer Grund für schlechten Schlaf ist Bewegungsmangel. Etwas mehr Bewegung in den Alltag einbringen, kann viel bewirken. Wer keine Zeit hat, nach dem Büro noch ins Fitnessstudio zu gehen, könnte beispielsweise das Fahrrad nehmen, (einen Teil der Strecke) zu Fuß gehen oder statt dem Aufzug die Treppe nehmen. Oder die Mittagspause für einen Spaziergang an der frischen Luft nutzen. Es gibt viele Möglichkeiten, mehr Bewegung in den Tag einzubauen, ohne dass das Zeitkonto allzu sehr belastet wird.
Koffein meiden
Koffein ist der Wachmacher schlechthin. Viele Menschen trinken deshalb ab 15 Uhr keinen Kaffee mehr. Doch was viele nicht beachten: Auch schwarzer und insbesondere grüner Tee sind Koffeinbomben. Koffein steckt außerdem in Cola, Energy Drinks, Eistee, Schokolade und in einigen Kopfschmerztabletten. Im Zweifel in den Beipackzettel gucken.
Zucker und Glutamat streichen
Glutamat kann für empfindliche Menschen ebenfalls gefährlich sein. Es steckt vor allem als Geschmacksverstärker in Fertiggerichten und in asiatischem Essen, bekannt als China-Restaurant-Syndrom. Zucker wirkt ebenfalls anregend. Süßigkeiten sollten deshalb reduziert und am Abend komplett vermieden werden.
Nicht zu früh ins Bett gehen
Ein Fehler, den viele Menschen mit Schlafproblemen machen: Tagsüber schlafen und /oder abends zu früh Bett gehen. Gerade ältere Menschen machen tagsüber häufig ein oder mehrere Nickerchen und gehen abends früh schlafen. Dadurch entsteht ein Teufelskreislauf aus Tagesmüdigkeit und gestörter Nachtruhe. Indem man so lange wach bleibt, bis man am Abend richtig müde ist, kann dieser Teufelskreislauf durchbrochen werden.
Stress vermeiden
Stress vermeiden, ist leichter gesagt als getan. Doch dem Stress kann man mit Entspannungsübungen wie Muskelrelaxation nach Jacobson, Meditation, Autogenem Training oder Yoga etwas entgegensetzen. Apps gibt hierzu in Hülle und Fülle. Viele Übungen dauern nicht länger als eine Viertelstunde und lassen sich somit gut, in den Alltag einbauen. Ein Spaziergang am Abend und tiefes Durchatmen am offenen Fenster haben ebenfalls eine entspannende Wirkung.
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