
Kognitive Defizite können Vorboten eines Schlaganfalls sein – Foto: highwaystarz - Fotolia
Bei Herzinfarktpatienten stellt sich oft heraus, dass es schon vor dem ersten Infarkt Anzeichen für Probleme mit dem Herz gegeben hat. Bei einem Schlaganfall scheint dies zum Teil ähnlich zu sein. So konnten schon vor zwei Jahren chinesische Wissenschaftler zeigen, dass neurologische Beeinträchtigungen wie Sehstörungen, ein vorübergehendes Taubheitsgefühl oder Gedächtnisstörungen auf einen nahenden Insult hinweisen können. Japanische Forscher kamen nun zu einem ähnlichen Ergebnis. Sie veröffentlichten ihre Erkenntnisse kürzlich im Fachmagazin Stroke.
Kognitive Defizite erhöhen Risiko für Schlaganfall
Für ihre Langzeitstudie (The Ohasama Study) hatten die Forscher um Keiko Murakami vom Department of Hygiene and Public Health der School of Medicine der Teikyo University 1493 Menschen im Alter von über 60 Jahren rund 10 Jahre lang begleitet und regelmäßig ihre körperliche und geistige Leistungsfähigkeit untersucht. Die Probanden wiesen ähnliche Lebensbedingungen auf, waren weitgehend gesund und hatten zu Studienbeginn noch keinen Schlaganfall erlebt. Während des Beobachtungszeitraums kam es bei 191 Studienteilnehmern zu einem ersten Schlaganfall.
Dabei konnten die Forscher zeigen, dass auffallend viele der Personen, die einen Schlaganfall erlitten, schon vorher kognitive Defizite aufwiesen. Warum dies so ist, konnten die Wissenschaftler zwar nicht erklären. Möglicherweise waren jedoch die bereits vorhandenen Gehirnschäden schon durch Hirndurchblutungsstörungen oder stumme Infarkte entstanden.
Risikofaktoren für Schlaganfall minimieren
Von Interesse könnte die Studie vor allem sein, um bestimmte Risikopatienten rechtzeitig zu identifizieren und bei ihnen Präventionsmaßnahmen einzuleiten. Denn viele Risikofaktoren für einen Schlaganfall lassen sich beeinflussen. Als besonders gefährlich gilt dabei Bluthochdruck, aber auch Rauchen, Übergewicht, Bewegungsmangel und eine falsche Ernährung lassen die Wahrscheinlichkeit für einen Insult in die Höhe schnellen. Das konnte vor einigen Jahren eine Studie von Forschern um Martin O'Donnel von der kanadischen McMaster-Universität zeigen, an der rund 6000 Probanden teilgenommen hatten. Der Analyse zufolge liegen die aufgezählten Risikofaktoren 80 Prozent aller Schlaganfälle zugrunde.
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