Schlaganfall: Begleitsymptome früh behandeln

Schlaganfall
An erster Stelle der akuten Schlaganfallbehandlung steht nach wie vor die Thrombolyse. Je früher sie beginnt, desto besser können Behinderungen verhindert werden. Doch in der Studie konnte gezeigt werden, dass nicht nur die schnelle Auflösung des Blutgerinnsels im Gehirn entscheidend für das Ausmass der bleibenden Behinderungen ist. Auch die rechtzeitige und konsequente Behandlung bestimmter Komplikationen, die häufig in Folge eines Schlaganfalls auftreten, wirkt sich auf den weiteren Verlauf aus. Dazu gehören der Anstieg der Körpertemperatur, die Erhöhung des Blutzuckers und Schluckstörungen.
Mehr Lebensqualität durch konsequente Gegensteuerung
Die Studie zeigt, dass der Grad der Behinderungen niedriger und die Lebensqualität der Patienten höher war, wenn das Krankenhauspersonal angewiesen wurde, auf diese Symptome frühzeitig zu achten und konsequent gegenzusteuern. Zudem konnte - wenn auch nur geringfügig - auch die Sterberate gesenkt werden. So wurde jeder sechste Patient durch die konsequente Behandlung von Fieber, hohem Blutzucker und Schluckstörungen vor Tod oder schweren Behinderungen bewahrt.
Die Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft (DSG) und die Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN) weisen daher darauf hin, dass es sinnvoll wäre, die Behandlung dieser Symptome als Standards in den Kliniken einzuführen. Auf zertifizierten Stroke Units ist dies bereits gängige Praxis, doch auch in anderen Kliniken könnte eine gezielte Schulung des Personals Patienten vor schweren Folgeerscheinungen schützen.
Schlaganfall: Symptome
Der Schlaganfall ist weltweit die zweithäufigste Todesursache und die häufigste Ursache dauerhafter Behinderungen im Erwachsenenalter. In Deutschland erleiden jedes Jahr etwa 200.000 Menschen einen Schlaganfall. Wer bestimmte Symptome an sich entdeckt, sollte so schnell wie möglich medizinische Hilfe suchen. Folgende Symptome lassen auf einen Schlaganfall schliessen: meist halbseitige Taubheit, Schwäche oder Lähmungen, Sehstörungen, Sprachstörungen, Schwindel oder plötzlich einsetzende starke Kopfschmerzen. Risikofaktoren für einen Schlaganfall sind Rauchen, Übergewicht, Bluthochdruck, Arteriosklerose und chronischer Stress.