Rote-Bete-Saft verbessert Fitness von COPD-Patienten

COPD-Patienten profitieren von Rote-Bete-Saft - Ursache ist anscheinend der Nitratgehalt – Foto: ©Daniel Vincek - stock.adobe.com
Rote-Bete-Saft verbesserte die Fitness von COPD-Patienten, die an einer pneumologischen Reha teilnahmen. Das ist das Ergebnis einer britischen Studie. Die Forscher führen dies auf den hohen Nitratgehalt des Gemüsesaftes zurück, berichtet der Lungeninformationsdienst des Helmholtz Zentrum München. Die Studie erschien im Fachjournal Thorax.
165 Patienten nahmen an der Untersuchung teil. Sie absolvierten dafür ein achtwöchiges Fitness-Programm. Das Training bestand aus einer Mischung aus Aerobic- und Krafttraining, zweimal wöchentlich als Übungseinheiten unter Aufsicht sowie einem Programm von Übungen, die die Teilnehmenden zu Hause durchführten.
Rote-Bete-Saft mit und ohne Nitrat
Nach dem Zufallsprinzip wurden die Teilnehmenden vor Studienbeginn zu gleichen Teilen in eine Interventions- und eine Kontrollgruppe aufgeteilt. Die Interventionsgruppe erhielt einen nitratreichen Rote-Bete-Saft.
Die Kontrollgruppe erhielt einen Rote-Bete-Saft, dem zuvor das Nitrat entzogen wurde, ansonsten aber nicht vom Saft der Interventionsgruppe zu unterscheiden war. Alle Teilnehmenden wurden angewiesen 140 ml des jeweiligen Saftes, immer drei Stunden vor jeder Übungseinheit zu trinken.
Gehgeschwindigkeit und Wegstrecke gemessen
Gemessen wurde, ob und wie sich die Leistung der Teilnehmenden beim sogenannten Shuttle-Walk-Test mit steigender Intensität (ISWT) veränderte. Weitere Werte die geprüft wurden, waren die Lebensqualität, die körperliche Aktivität und Blutdruckparameter, heißt es weiter beim Lungeninformationsdienst.
Beim ISWT umrunden die Probanden gehend zwei Pylonen, eine Rundenlänge beträgt zehn Meter. Jede Minute soll die Gehgeschwindigkeit erhöht werden. Der Test endet entweder, wenn die Probanden den Test aufgrund von Atemnot beziehungsweise Erschöpfung abbrechen müssen oder, wenn die Gehgeschwindigkeit nicht mehr gehalten werden kann. Gemessen wird die zurückgelegte maximale Wegstrecke.
Rote-Bete-Saft verbessert Fitness von COPD-Patienten
Das Ergebnis nach acht Wochen Reha: Die zurückgelegte Wegstrecke verbesserte sich in der Interventionsgruppe um durchschnittlich 60 Meter, in der Kontrollgruppe waren es 30 Meter. Zudem hatten Personen die den nitratreichen Saft tranken am Ende des Studienzeitraums einen niedrigeren Blutdruck und legten täglich mehr Schritte zurück als die Kontrollgruppe. Rote-Bete-Saft verbessert also die Fitness von COPD-Patienten.
Die Studienautoren betonen, dass sich die positiven Ergebnisse auch noch eine bis zwei Wochen nach der letzten Einnahme des Saftes zeigten. Da Nitrat im Körper eine Halbwertszeit von weniger als 24 Stunden hat, handle es sich daher wohl nicht nur um einen akuten Effekt der Nahrungsergänzung, so ihre Schlussfolgerung. Nebenwirkungen der Behandlung zeigten sich nicht.
Foto: Adobe Stock/Daniel Vincek