Reiner Calmund verliert 90 Kilo nach Magenbypass-Operation

Nascht noch gerne, aber hält sein neues Gewicht: Reiner Calmund ist zwei Jahre nach seiner Magenverkleinerung 90 Kilogramm schlanker – Foto: © Wort & Bild Verlag / Fotograf: Henning Ross Fotografie
Reiner Calmund und Übergewicht gehörten zusammen. Heute ist der ehemalige Fußballmanager von Bayer Leverkusen kaum wiederzuerkennen. 2020 hat er sich einen Magenbypass legen lassen. Innerhalb einer Jahres verlor er dann 90 Kilo – bei einem Ausgangsgewicht von 180 Kilo halbierte er also sein Körpergewicht. Ausschlaggebend für den Eingriff seien eine Lungenembolie, ein Bandscheibenvorfall – und schließlich ein Treffen mit Uli Hoeneß gewesen, der ihm die die Adresse eines Spezialisten gegeben habe, erzählt er jetzt der Apotheken-Umschau. "Ich hätte die Entscheidung zur OP wesentlich früher treffen müssen", so der 73-Jährige im Interview.
Gegen den Jo-Jo-Effekt gekämpft
Viele Jahre habe er gegen seine Kilos gekämpft und in zehn Kuren insgesamt 200 Kilogramm abgenommen, aber „nachher wieder 280 Kilogramm zugenommen. Und so wurde das Gewicht von Jahr zu Jahr mehr", berichtet Calmund.
Viele Übergewichtige kennen diesen Jo-Jo-Effekt. Bei Reiner Calmund brachte die erste die operative Magenverkleinerung die Wende. Nach eigenen Angaben bewegt er sich seither mehr und legt Wert auf gesunde Ernährung wie mehr Gemüse und vor allem Fisch. Dabei verzichtet er jedoch nicht auf Süßigkeiten, verrät er: "Ich bin ein süßes Kerlchen, das habe ich auch nicht ganz abgeschafft. Aber ich esse viel weniger." Zudem bewege er sich viel mehr und: „ich kann meine Schuhe zubinden.“ Mit seiner Frau und seiner Tochter lebt Calmund im Saarland und genießt offenbar sein neues Leben.
Magenbypass verringert Nährstoffaufnahme
Bei einem Magenbypass wird der Nahrungsbrei um den Magen und Teile des Dünndarms herumgeleitet, um die Aufnahme von Nährstoffen begrenzen. Der Eingriff fällt unter den Sammelbegriff Adipositas-Chirurgie. Man kann auch bariatrische Operation oder metabolische Chirurgie dazu sagen. Ein weiteres Verfahren ist die chirurgische Verkleinerung des Magen oder ein Magenband, das von außen um den Magen gelegt wird und das Magenvolumen verringert. Entscheidend für den langfristigen Erfolg ist jedoch ein verändertes Essverhalten.
Ab einem BMO von 40 kg/m2 kommt Adipositas-Chirurgie in Frage
Grundsätzlich wird ein chirurgischer Eingriff Patienten mit einem BMI von mehr als 40 kg/m2 empfohlen. Bei Diabetikern, deren Zuckerstoffwechsel sich mit konservativen Therapien nicht verbessern lässt, kann der BMI auch geringer sein. Es gibt jedoch Ausschlusskriterien, die eine Operation nicht ratsam erscheinen lassen. Laut medizinischer Leitlinie gehören dazu eine Schwangerschaft, eine unbehandelte hormonelle Störung sowie psychische Störungen.
Die gesetzlichen Krankenkassen bezahlen die Operation auf Antrag und nach guter ärztlicher Begründung. In der Regel muss der behandelnde Arzt bestätigen, dass zahlreiche andere Abnehmversuche gescheitert sin.