Rauchen in der Schwangerschaft steigert Asthma-Risiko noch in der dritten Generation

Rauchen in der Schwangerschaft ist noch schädlicher als bisher gedacht.
Dass Rauchen in der Schwangerschaft dem Nachwuchs schaden kann, ist bekannt. Die Gefahren reichen von Fehlbildungen über Zellschäden und Allergien bis hin zu einem gesteigerten Risiko für spätere Krebserkrankungen. Schon frühere Studien haben gezeigt, dass auch das Risiko für die Entstehung von Asthma erhöht ist, wenn die Mütter während der Schwangerschaft geraucht haben. Dies hat nun eine neue Untersuchung bestätigt.
Die Studie, die in der Fachzeitschrift „American Journal of Physiology“ veröffentlicht wurde, zeigt, dass Kinder von Frauen, die während der Schwangerschaft geraucht haben, ein um 50 Prozent erhöhtes Risiko haben, an Asthma zu erkranken. Dabei machte es keinen Unterschied, ob die Mütter „nur“ während des ersten Trimenons oder auch noch in späteren Stadien der Schwangerschaft geraucht haben. Die Studie weist aber sogar auf eine noch größere Gefahr durch das Rauchen hin.
Asthma-Risiko durch Rauchen in der Schwangerschaft noch bei Urenkeln erhöht
Denn nicht nur der eigene Nachwuchs wird offenbar durch das Rauchen gefährdet, sondern auch bei den Enkeln und Urenkeln der rauchenden Frauen konnte ein erhöhtes Asthma-Risiko nachgewiesen werden – zumindest im Tiermodell. Die genauen Mechanismen, die zu diesen weitreichenden Folgen führen, konnten zwar bisher noch nicht vollständig entschlüsselt werden, doch die Forscher vermuten, dass Rauchen das Erbgut der Zellen und auch das von Eizellen und Spermien verändert.
Damit konnte gezeigt werden, dass der Einfluss des Tabakkonsums noch weitreichender ist als bisher angenommen. Für die Studienautoren sind diese Resultate ein weiterer Grund, in der Schwangerschaft mit dem Rauchen aufzuhören.
Viele Frauen rauchen in der Schwangerschaft
Rund 30 Prozent aller Frauen rauchen zu Beginn einer Schwangerschaft, und nur die Hälfte von ihnen hört in den folgenden Monaten damit auf. Schätzungen zufolge konsumieren schwangere Raucherinnen im Durchschnitt 13 Zigaretten pro Tag. Damit werden ihre Kinder während der Schwangerschaft mit den Schadstoffen aus rund 3640 Zigaretten konfrontiert.
Neben dem erhöhten Asthma-Risiko drohen noch viele weitere Schäden sowie erhöhte Wahrscheinlichkeiten für eine Früh-, Fehl- oder Totgeburt, eine Ablösung der Plazenta und ein geringeres Geburtsgewicht des Kindes. Auch neurologische Schädigungen sowie eine geringere Hirnsubstanz sind möglich. Zudem gilt Rauchen als Hauptrisikofaktor für den sogenannten "Plötzlichen Kindstod".
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