Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt
Logo Gesundheitsstadt Berlin
Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt

Radiologen haben kein erhöhtes Krebsrisiko

Dienstag, 16. August 2016 – Autor:
Im Gegensatz zu früher haben Radiologen heute kein erhöhtes Krebsrisiko mehr. Das zeigt ein Vergleich der Daten von mehr als hunderttausend US-amerikanischen Ärzten. Die Maßnahmen zum Strahlenschutz scheinen heute also effektiv zu sein.
Krebsrisiko in der Radiologie

Radiologen haben heute kein erhöhtes Krebsrisiko mehr – Foto: Nonwarit - Fotolia

Da ionisierende Strahlen das Risiko für Krebserkrankungen erhöhen, gibt es für Menschen, die in der Radiologie arbeiten, klare Regelungen zum Strahlenschutz. Ob diese tatsächlich vor Krebs schützen, kann nur in größeren epidemiologischen Studien untersucht werden. Eine Studie, in der die Daten von insgesamt mehr als hunderttausend US-amerikanischen Radiologen und Psychiatern analysiert wurden, zeigt, dass Radiologen heute kein erhöhtes Sterberisiko durch strahlenbedingte Erkrankungen haben. Für ältere Jahrgänge gilt hingegen, dass das Krebs- und Mortalitätsrisiko noch deutlich erhöht war.

Früher lebten Radiologen gefährlich

Forscher um Amy Berrington de González vom National Cancer Institute (NCI) in Bethesda/Maryland haben die Daten von 43.763 Radiologen ausgewertet, die zwischen 1916 und 2006 ihre klinische Tätigkeit begonnen hatten. Als Vergleichs­gruppe fungierten 64.990 Psychiater, da sie als Berufsgruppe vermutlich die geringste Exposition mit ionisierenden Strahlen haben. Es zeigte sich, dass das Sterberisiko bei den Radiologen nicht höher war als bei den Psychiatern. Allerdingt galt dies nur für Radiologen, die nach 1940 approbiert wurden.

Ältere Radiologen, die noch in Zeiten gearbeitet hatten, als der Bleischutz in der radiologischen Praxis noch nicht üblich war, starben häufiger an Krebs. So kamen tödliche Hautkrebs­erkrankungen über sechsmal häufiger vor. Auch Todesfälle aufgrund von myeloischen Leukämien und Lymphomen (insbesondere von Non-Hodgkin-Lymphomen) waren in der Vergangenheit signifikant häufiger.

Radiologen achten offenbar stärker auf ihre Gesundheit

Eine frühere Studie hatte sogar ergeben, dass Radiologen gegenüber Allgemeinärzten ein niedrigeres Mortalitätsrisiko hatten. Die Forscher vermuteten, dass dies darauf zurückzuführen sei, dass Radiologen seltener rauchten als andere Ärzte. Wahrscheinlich liegt dies daran, dass sie die Folgen des Rauchens, zum Beispiel bei Lungenkrebspatienten, täglich deutlich vor sich sehen. Das scheint Radiologen zu ermutigen, besser auf ihren Lebensstil zu achten als Angehörige anderer Berufsgruppen.

Foto: © Nonwarit - Fotolia.com

Hauptkategorie: Medizin
Lesen Sie weitere Nachrichten zu diesen Themen: Krebs , Blasenkrebs , Lungenkrebs , Leberkrebs , Radiologie , Röntgen

Weitere Nachrichten zum Thema Krebsrisiko

Aktuelle Nachrichten

Weitere Nachrichten
Die Langzeitfolgen der Corona-Pandemie machen Beschäftigten in Gesundheitsberufen besonders zu schaffen. Das zeigt eine Analyse der AOK-Nordost für Berlin. Eine Berufsgruppe ist sogar doppelt so oft betroffen wie der Durchschnitt der Versicherten.

Die Charité hat am Montag eine stadtweite Kampagne gestartet, um neue Mitarbeitende zu gewinnen. Besonders Pflegekräfte werden umworben, aber auch in Forschung, Lehre und Verwaltung sucht die Universitätsmedizin Verstärkung.

Trotz internationaler Transparenzregeln werden viele klinische Studien nicht veröffentlicht. Wichtige Ergebnisse bleiben somit verborgen. Dem setzt das Berlin Institute of Health (BIH) der Charité nun mit einem öffentlich einsehbaren Dashboard etwas entgegen.
Interviews
Einen ambulanten Pflegedienst in Berlin zu finden, ist schwierig geworden. Personalmangel ist das Hauptproblem. Dabei gäbe es relativ einfache Lösungen, sagt Thomas Meißner vom AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen (AVG). Im Gespräch mit Gesundheitsstadt Berlin verrät der Pflegeexperte und Chef eines häuslichen Krankenpflegedienstes, wie man Menschen in den Pflegeberuf locken könnte und warum seine Branche noch ganz andere Sorgen hat als die Personalfrage.

Affenpocken verlaufen in der Regel harmlos. Doch nicht immer. Dr. Hartmut Stocker, Chefarzt der Klinik für Infektiologie am St. Joseph Krankenhaus in Berlin Tempelhof, über die häufigsten Komplikationen, die Schutzwirkung der Impfung und den Nutzen von Kondomen.

Zöliakie kann in jedem Lebensalter auftreten und ein buntes Bild an Beschwerden machen. Bislang ist das wirksamste Gegenmittel eine glutenfreie Ernährung. Gesundheitsstadt Berlin hat mit PD Dr. Michael Schumann über die Auslöser und Folgen der Autoimmunerkrankung gesprochen. Der Gastroenterologe von der Charité hat an der aktuellen S2K-Leitinie „Zöliakie“ mitgewirkt und weiß, wodurch sich die Zöliakie von anderen Glutenunverträglichkeiten unterscheidet.
Logo Gesundheitsstadt Berlin