Pflege von Angehörigen kann depressiv machen

Die Pflege von Angehörigen bedeutet erhebliche psychische Belastungen und kann sogar depressiv machen – Foto: Gina Sanders - Fotolia
Fast jeder Dritte sagte: „Die Pflege hat mich selbst in eine depressive Phase gebracht.“ Bei pflegenden Angehörigen von Demenz-Patienten liegt der Anteil bei 40 Prozent. Insgesamt fühlen sich 20 Prozent der Befragten häufig mit der Pflege
überfordert, bei 45 Prozent ist das „manchmal“ der Fall. Mehr als zwei Drittel der Befragten gaben an, dass sie die Pflege emotional beziehungsweise psychisch sehr (34 Prozent) oder eher (39 Prozent) belastet.
In beiden Fällen fühlten sich Frauen eher belastet und überfordert als pflegende Männer. Zugleich führte bei beiden Geschlechtern die Pflege eines Demenz-Kranken häufiger zu ausgeprägten Belastungs- und Überforderungsgefühlen. Insgesamt ein Drittel der Befragten betreute einen Patienten mit Demenz-Diagnose
Pflege des Angehörigen
Insgesamt kümmern sich mehr Frauen (61 Prozent) als Männer (39 Prozent) um eine pflegebedürftige Person. Knapp die Hälfte der Pflegenden ist zwischen 50 und 65 Jahren alt. Mehr als 80 Prozent der Befragten pflegen ihren Angehörigen zu Hause. Die Hälfte der Befragten empfindet die Pflege auch als körperlich sehr (17 Prozent) oder eher (33 Prozent) belastend.
Die meisten Befragten werden bei der Pflege durch andere Angehörige, Freunde oder/und einen ambulanten Pflegedienst unterstützt. Der Großteil (46 Prozent) der Befragten pflegt einen eigenen Elternteil, einen anderen Angehörigen (16 Prozent) oder einen Elternteil des Partners (15 Prozent).
Knapp 60 Prozent der Befragten pflegen die pflegebedürftige Person seit weniger als zwei Jahren. Weit über die Hälfte (63 Prozent) der Befragten gab an, dass ihnen die Übernahme der Pflege ein Bedürfnis und Anliegen war, fast ebensoviele (60 Prozent) fühlten sich der pflegebedürftigen Person gegenüber jedoch auch verpflichtet.
Foto: Gina Sanders