Parkinson-Patienten profitieren von Intensiv-Training

Intensives Laufband-Tranining könnte das Fortschreiten von Parkinson im Frühstadium hemmen – Foto: ©nd3000 - stock.adobe.com
Intensives Ausdauertraining dreimal pro Woche könnte das Fortschreiten der Parkinson-Krankheit bremsen, wenn die Patienten sich noch in einem frühen Stadium befinden. Die sportliche Aktivität verringert die Verschlechterung der motorischen Symptome, das ergab zumindest eine Phase-II-Studie von US-Wissenschaftlern.
Zu den Parkinson-Symptomen gehören der fortschreitende Verlust der Muskelkontrolle, Zittern, Steifheit, Langsamkeit und Störungen des Gleichgewichtssinnes. Wenn die Krankheit fortschreitet, kann es schwierig werden, zu gehen, zu sprechen und einfache Aufgaben zu erledigen. Die meisten Menschen, die an Parkinson erkranken, sind 60 Jahre oder älter.
Neue Behandlungsansätze für die neurodegenerative Krankheit gesucht
Da die Medikamente gegen die neurodegenerative Krankheit Nebenwirkungen haben und sich ihre Wirksamkeit im Lauf der Zeit verringert, suchen Mediziner nach neuen Behandlungsansätzen. Dass Bewegung grundsätzlich für Parkinson-Patienten wichtig ist, ist schon länger bekannt.
Die randomisierte, klinische Studie umfasste 128 Teilnehmer im Alter von 40 bis 80 Jahren, die sich in einem frühen Krankheitsstadium befanden. Parkinson war bei ihnen erst vor wenigen Monaten diagnostiziert worden. Sie nahmen noch keine Medikamente ein. Das sollte sicherzustellen, dass die Ergebnisse der Studie mit dem Training in Zusammenhang standen.
Parkinson-Patienten profitieren von Intensiv-Training
Eine Teilnehmer-Gruppe bewegte sich über einen Zeitraum von sechs Monaten drei Mal in der Woche mit einer hohen Intensität (80 bis 85 Prozent der maximalen Herzfrequenz) auf einem Laufband, eine zweite Gruppe bewegte sich mit moderater Intensität (60 bis 65 Prozent der maximalen Herzfrequenz) auf dem Band, die Kontrollgruppe trainierte nicht.
Nach sechs Monaten wurden die Teilnehmer von den Ärzten auf einer Parkinson-Skala von 0 bis 108 bewertet. Je höher die Zahl, desto schwerer die Symptome. Zu Beginn der Studie hatten alle Probanden im Durchschnitt eine Punktzahl von etwa 20. In der Gruppe mit Intensiv-Training hielt sich der Wert von 20 Punkten. In der Gruppe mit mäßiger Belastung verschlechterte er sich um 1,5 Punkte. In der Gruppe, die nicht trainierte, verschlechterte er sich um drei Punkte. Das heißt: Parkinson-Patienten profitieren von Intensiv-Training.
Trainingszeitraum betrug sechs Monate
Drei von 20 Punkten entsprechen einer 15-prozentigen Veränderung bei den primären Krankheitsanzeichen. Die Ärzte bewerteten das als klinisch relevant, zumal es auch die Lebensqualität der Patienten beeinflusst. In der Studie wurde die Verschlechterung der Symptome über einen Zeitraum von sechs Monates verzögert. Ob ein Intensiv-Training ein Fortschreiten über mehr als sechs Monate verhindern könnte, müssen weitere Studien zeigen. Der Artikel wurde im Fachmagazin JAMA Neurology veröffentlicht.
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