Ostereier-Bemalen mit Kindern: Vorsicht vor Salmonellen!

In Familien, Kitas und Schulen werden jetzt Ostereier bemalt. Beim Ausblasen gilt es aber, auf die Hygiene zu achten. Kinder sind besonders anfällig für Salmonellen-Infektionen. – Foto: Abdruck bei Quellenangabe honorarfrei
Die Warnhinweise auf Verpackungen für rohes Hühner- oder Putenfleisch kennt jeder: Alle Küchenutensilien, die mit dem Fleisch in Kontakt kamen wie Messer oder Schneidebretter, sofort gründlich reinigen, damit sich mögliche Keime nicht auf andere Speisen übertragen. Und Händewaschen ist sowieso Pflicht. Auf Verpackungen für rohe Hühnereier dagegen fehlen solche Hinweise. Dabei gelten sie – nach rohem Geflügelfleisch – als eine der Hauptquellen für Salmonellen. Wenn man vorm Osterfest mit Kindern Eier farbig bemalen will, ist Vorsicht geboten, wenn man die Eier vor dem Bemalen ausbläst. „Die gefährlichen Bakterien tummeln sich nicht nur in den Eiern, sondern unter Umständen auch auf der Schale“, warnt das Infocenter der R+V-Versicherung. Kinder sollten deshalb Eier nicht mit dem Mund berühren.
Kinder unter fünf Jahren: Besonders anfällig gegenüber Salmonellen
„Zwar ist das Risiko, sich beim Eierauspusten mit einer Durchfall-Erkrankung zu infizieren, nicht so groß wie beim Verzehr roher Eier“, sagt Friederike Kaiser, Beratungsärztin bei der R+V Krankenversicherung. „Bei Kindern reicht aber eine kleine Menge Salmonellen für eine schwere Infektion." Nach Auskunft des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) sind Kinder unter fünf Jahren besonders empfindlich gegenüber Keimen wie Salmonellen. Ebenso wie bei älteren und kranken Menschen kann eine Salmonellen-Infektion bei Kindern schwerer verlaufen als beim gesunden Erwachsenen – in Einzelfällen sogar tödlich.
R+V-Beratungsärztin Kaiser rät deshalb: ausblasen ja, aber nicht mit dem Mund. Das funktioniert beispielsweise mit einem dünnen Strohhalm oder einer Einwegspritze oder einem speziellen Mini-Blasebalg aus Plastik, der für wenige Euro im Haushaltswarenhandel erhältlich ist. Der R+V-Beratungsärztin zufolge ist es „sinnvoll, die Eier vor und nach dem Auspusten abzuwaschen, am besten mit warmem Wasser und Spülmittel. So gelangen keine Salmonellen über die Hände in den Mund."
Hygiene-Tipps fürs Ostereier-Ausblasen
- Nur saubere, frische Eier ausblasen und bemalen.
- Eier vorsichtig anbohren und die verwendeten Werkzeuge gründlich reinigen.
- Die ausgeblasenen Eier vor dem Verzieren außen und innen mit lauwarmem Wasser und wenig Spülmittel gründlich reinigen und mit Küchenpapier sorgfältig trocken tupfen.
- Verspritztes Eiweiß oder Eigelb mit Küchenpapier entfernen und Arbeitsflächen gründlich reinigen.
- Hände nach dem Auspusten und Verzieren von rohen Eiern gründlich mit warmem Wasser und Seife waschen und gut abtrocknen.
- Wer Eiweiß und Eigelb nach dem Auspusten noch verwenden will, sollte sie in einem geschlossenen Behälter in den Kühlschrank stellen und nur gut durchgegart verzehren.
(Quelle: Bundesinstitut für Risikobewertung/BfR, R+V-Infocenter)
Salmonellensicher: Hart gekochte Eier
Hart gekochte Eier sind besonders beliebt und – im Hinblick auf Salmonellen – auch sicher. Denn Keime überleben die Temperaturen, die beim Kochen erreicht werden, nicht. „Anders als selbst gekochte Eier sind bereits gekochte und gefärbte Eier aus dem Handel über mehrere Wochen bei Raumtemperatur haltbar, sofern die Schale nicht beschädigt ist“, heißt es beim BfR. Diese Eier werden nach dem Färben mit einem Schutzlack behandelt, der das Eindringen von Keimen verhindern soll. Sie sollten trotzdem nach dem Kauf im Kühlschrank aufbewahrt werden, denn auch sie sind nicht unbegrenzt haltbar.
Mehr als 50.000 Salmonellen-Infektionen pro Jahr
Nach Angaben des BfR werden jährlich in Deutschland mehr als 50.000 Salmonellen-Infektionen gemeldet. Die Dunkelziffer liege dabei um ein Vielfaches höher. Salmonellen-Infektionen (Fachbegriff: Salmonellosen) sind in erster Linie unangenehme Durchfall-Erkrankungen. Häufig gehen sie mit Erbrechen und Kopfschmerzen einher. Grund für die Infektionen ist immer mangelnde Hygiene, auch in der heimischen Küche. Salmonellen-Bakterien kommen nach Auskunft des BfR vor allem in Geflügelbeständen vor. Nachgewiesen werden konnten sie insbesondere in Fleisch und Fleischerzeugnissen von Hähnchen und Puten.
Foto: R+V-Infocenter