Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt
Logo Gesundheitsstadt Berlin
Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt

Osteoporose: Vorsicht vor zu viel Kalzium

Freitag, 20. Oktober 2017 – Autor:
Eine kalziumreiche Ernährung ist ein wichtiger Schutz vor Osteoporose. Doch Vorsicht vor Kalziumtabletten. Zu viel von dem Mineralstoff schadet dem Körper mehr als er nützt.
Osteoporose: Milch ist ein guter Kalziumlieferant, aber Vorsicht bei Nahrungsergänzungsmitteln

Osteoporose: Milch ist ein guter Kalziumlieferant, aber Vorsicht bei Nahrungsergänzungsmitteln – Foto: ©pictworks - stock.adobe.com

Osteoporose ist eine systemische Skeletterkrankung, die sich oft erst bemerkbar macht, wenn der erste Knochen oder Wirbel gebrochen ist. Frauen nach den Wechseljahren sind besonders gefährdet, jede zweite Frau über 50 leidet an porösen Knochen. Osteoporose sollte man darum schon in jungen Jahren vorbeugen und das geht so:

Eine 3-Punkte-Regel der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) empfiehlt eine kalziumreiche Ernährung, frische Luft und Vitamin D sowie sportliche Betätigung.

1.200 Kalzium Milligramm pro Tag

Kalziummangel ist ein Risikofaktor für Knochenbrüche. Denn Kalzium ist für die Festigkeit und die Stabilität der Knochen verantwortlich. Ältere Menschen nehmen darum häufig Kalzium als Nahrungsergänzung ein. Heute weiß man allerdings, dass zu viel von diesem Mineralstoff dem Körper schaden kann. Der Bedarf eines Erwachsenen liegt zwischen 1.000 und 1.200 Milligramm pro Tag. Diesen Wert sollten auch Osteoporose-Patienten nicht überschreiten. Wissenschaftler haben nämlich herausgefunden, dass Kalzium Entzündungen begünstigen kann. Es kommt zu Kalkablagerungen in Blutgefäßen und Arterienverkalkungen drohen. Diese führen wiederum zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen, auch die Nieren können geschädigt werden. Verstopfung ist ein zusätzliches Problem. Besser ist es daher, Kalzium über die Ernährung aufzunehmen, sei es durch Milchprodukte, kalziumreiche Mineralwasser, Gemüse wie Brokkoli, Fenchel und Grünkohl sowie Nüsse oder Kräuter.

Kontraindiziert sind radikale Diäten: Die Kalziumzufuhr ist dabei unzureichend und der Knochenstoffwechsel wird gestört. Zu viel Phosphor, wie es in Cola, Schokolade oder gerösteten Erdnüssen vorhanden ist, sollte ebenso vermieden werden. Phosphor bzw. Phosphat löst das Kalzium aus den Knochen – und ein Kalziummangel entsteht.

Sonnenvitamin D tanken

Ein absolutes Must zur Vorbeugung und Behandlung von Osteoporose ist Vitamin D. Das Sonnenvitamin wird vom Körper bei einer ausreichenden Lichtzufuhr auf die Haut selbst gebildet und hilft dem Körper, das Kalzium aus der Nahrung aufzunehmen und für den Körper nutzbar zu machen. Insbesondere in der dunklen Jahreszeit erleiden viele Menschen einen Vitamin-D-Mangel. Menschen mit einer geringen Sonnenlichtexposition sollten den Vitamin-D-Haushalt mit der Einnahme von 800 bis 1.000 internationale Einheiten (i.E) Vitamin D unterstützen. Generell gilt jedoch, mindestens eine halbe Stunde täglich an der frischen Luft bei Sonneneinstrahlung auf Gesicht und Hände zu verbringen.

Knochenstoffwechsel anregen

Darüber hinaus helfen  Sport und Bewegung, den Knochen zu stärken. Die Muskeln, die am Knochen „ziehen“, regen den Knochenstoffwechsel an, mehr Kalzium in das Skelettsystem zu transportieren und einzulagern. Zusätzlich wird die Muskulatur gestärkt, die zur Entlastung der gefährdeten Knochen dient. Krafttraining, Gymnastik und Schwimmen bauen vor allem in jungen Jahren viel Knochenmasse auf. Bei älteren Menschen empfehlen die Orthopäden und Unfallchirurgen neben Schwimmen und Gymnastik auch Walking und Wandern. Insbesondere Nordic Walking erhöht die Gangsicherheit und vermindert die Sturzgefahr im Alter.

Foto: © pictworks - Fotolia.com

Hauptkategorien: Medizin , Prävention und Reha
Lesen Sie weitere Nachrichten zu diesen Themen: Osteoporose , Ernährung , Nahrungsergänzungsmittel

Weitere Nachrichten zum Thema Osteoporose

Osteoporose ist eine Volkskrankheit. Um die Folgen der Erkrankung einzudämmen, ist eine rechtzeitige Diagnose und Therapie wichtig. Mit Medikamenten und anderen Maßnahmen kann das Risiko für Knochenbrüche reduziert werden.

28.09.2019

Mit einem gezielten, ausgewogenen und regelmäßigen Bewegungstraining lässt sich Knochenschwund im Alter verlangsamen oder stoppen. Besonders zwei Sportarten trauen Experten es zu, dass sie die Knochendichte erhöhen – und sich der Trend zum Substanzverlust im Skelett damit sogar wieder umkehren lässt.

Aktuelle Nachrichten

Weitere Nachrichten
Die Langzeitfolgen der Corona-Pandemie machen Beschäftigten in Gesundheitsberufen besonders zu schaffen. Das zeigt eine Analyse der AOK-Nordost für Berlin. Eine Berufsgruppe ist sogar doppelt so oft betroffen wie der Durchschnitt der Versicherten.

Die Charité hat am Montag eine stadtweite Kampagne gestartet, um neue Mitarbeitende zu gewinnen. Besonders Pflegekräfte werden umworben, aber auch in Forschung, Lehre und Verwaltung sucht die Universitätsmedizin Verstärkung.

Trotz internationaler Transparenzregeln werden viele klinische Studien nicht veröffentlicht. Wichtige Ergebnisse bleiben somit verborgen. Dem setzt das Berlin Institute of Health (BIH) der Charité nun mit einem öffentlich einsehbaren Dashboard etwas entgegen.
Interviews
Einen ambulanten Pflegedienst in Berlin zu finden, ist schwierig geworden. Personalmangel ist das Hauptproblem. Dabei gäbe es relativ einfache Lösungen, sagt Thomas Meißner vom AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen (AVG). Im Gespräch mit Gesundheitsstadt Berlin verrät der Pflegeexperte und Chef eines häuslichen Krankenpflegedienstes, wie man Menschen in den Pflegeberuf locken könnte und warum seine Branche noch ganz andere Sorgen hat als die Personalfrage.

Affenpocken verlaufen in der Regel harmlos. Doch nicht immer. Dr. Hartmut Stocker, Chefarzt der Klinik für Infektiologie am St. Joseph Krankenhaus in Berlin Tempelhof, über die häufigsten Komplikationen, die Schutzwirkung der Impfung und den Nutzen von Kondomen.

Zöliakie kann in jedem Lebensalter auftreten und ein buntes Bild an Beschwerden machen. Bislang ist das wirksamste Gegenmittel eine glutenfreie Ernährung. Gesundheitsstadt Berlin hat mit PD Dr. Michael Schumann über die Auslöser und Folgen der Autoimmunerkrankung gesprochen. Der Gastroenterologe von der Charité hat an der aktuellen S2K-Leitinie „Zöliakie“ mitgewirkt und weiß, wodurch sich die Zöliakie von anderen Glutenunverträglichkeiten unterscheidet.
Logo Gesundheitsstadt Berlin