
Brustkrebs: Der neue Wirkstoff Dinaciclib verhindert offenbar, dass die Tumore resistent gegen PARP-Inhibitoren werden – Foto: somkanokwan - Fotolia
Chemotherapien können bei Brustkrebs Leben retten. Doch wenn der Tumor resistent gegen das Mittel wird, sinken die Überlebenschancen. Darum suchen Wissenschaftler nach neuen Wegen, Resistenzen zu verhindern. Vielversprechend scheint dabei ein neuer Wirkstoff namens Dinaciclib zu sein. Tests an Mäusen hatten gezeigt, dass der Wirkstoff die Tumore nachhaltig zum Schrumpfen bringt, ohne dass sich Resistenzen gegen die sogenannten PARP-Inhibitoren zeigten. Das berichtet ein internationales Forscherteam im Fachblatt „Cell Reports“. Die Federführung der multizentrischen Studie lag beim Dana-Farber Krebsinstitut sowie der Harvard Medical School, Boston, USA.
Resistenz gegen PARP-Inhibitoren ausgehebelt
Die Untersuchungen fanden an Tieren statt, die eine Mutation in der Brustkrebs-Genen BRCA1 oder BRCA2 aufwiesen. Bei diesen Tumoren werden neuerdings PARP-Inhibitoren eingesetzt, da sie einen bestimmten DNA-Reparaturmechanismus aktivieren. Jedoch werden Tumore oft gegen diesen hilfreichen Wirkstoff resistent. „Dinaciclib kann diesen Vorgang augenscheinlich unterbinden“, erkläutert Prof. Dr. Matthias Geyer vom Institut für Angeborene Immunität der Universität Bonn, der an der Studie maßgeblich beteiligt war. „Damit sprechen die Krebszellen weiterhin auf die PARP-Behandlung an.“
Geyer und seine Bonner Kollegen hatten gezeigt, dass Dinaciclib in der Lage ist, das Protein CDK12 zu hemmen. Hierbei handelt es sich um eine Kinase, die die Ablesung bestimmter Gene steuert. Wird sie blockiert, bleibt die Krebszelle für die PARP-Behandlung empfindlich.
Klinisch Studie zu Dinaciclib in den USA
Die Ergebnisse waren so vielversprechend, dass Dinaciclib in den USA nun in einer klinischen Studie getestet wird. Darin will der amerikanische Krebsforscher Geoffrey Shapiro den Effekt des Medikaments bei Frauen mit besonders aggressivem Brustkrebs untersuchen.
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