Neuer Marker zeigt Krebsrisiko bei Prostatitis

Marker PTX3: Männer, die in Folge einer Prostatitis an Prostatakrebs erkranken werden früher erkannt
Rund 20 Prozent der Prostatakarzinome werden durch eine chronische Entzündung hervorgerufen. Welche der an Prostatitis leidenden Männer mit Prostatakrebs rechnen müssen – darüber könnte künftig ein Marker Auskunft geben. Wie Forscher der Universität Foggia, Italien, zeigen konnten, gibt es einen Zusammenhang zwischen der Konzentration des Immunrezeptors Pentraxin 3 (PTX3) und dem Krebsrisiko.
War dieser Marker bei Prostatitis erhöht, stieg die Wahrscheinlichkeit für Prostatakrebs. Zudem gab der Anstieg von Pentraxin 3 Hinweise auf das Fortschreiten der Entzündung. Bei Patienten, bei denen der Karzinom-Test negativ ausfiel, jedoch gleichzeitig ein hoher Anteil an Pentraxin 3 gefunden wurde, stieg die Wahrscheinlichkeit, dass bei einer zweiten oder dritten Biopsie ein Karzinombefall nachgewiesen wurde. Dies betraf nicht nur Patienten mit einer Prostatitis, sondern auch jene mit einer Prostatahyperplasie – einer gutartigen Prostatavergrößerung.
Marker für die Früherkennung von Prostatakrebs
„Mithilfe von Pentraxin 3 lässt sich die Karzinombildung an der Prostata in vielen Fällen frühzeitig erkennen“, ist Projektleiter Giuseppe Carrieri überzeugt. PTX3 lässt sich sowohl in Gewebebiopsien als auch im Blut nachweisen. Nach Auskunft von Carrieri könnte der Nachweis von Pentraxin 3 künftig die Zahl der Biopsien reduzieren. Allerdings muss sich der neue Marker erst einmal behaupten. Weitere Forschung ist nötig, um die Aussagekraft des neuen Markers zu bestätigen.
PTX3 in der Krebsforschung bereits bekannt
PTX3 ist ein Mitglied der Pentraxin Familie der angeborenen Immunregulatoren, die auch das C-reaktive Protein (CRP) umfasst. In der Krebsforschung ist der Immunrezeptor kein Unbekannter. In früheren Untersuchungen wurde PTX3 bereits mit der Angiogenese, Proliferation und Immuntäuschungsstrategien von Krebszellen in Verbindung gebracht.
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