Neue Spezialbehandlung gegen Magenentleerungsstörung

Ein Neues Behandlungsverfahren hilft Betroffenen mit Magenentleerungsstörung – Foto: © Adobe Stock/ terovesalainen
Wer kennt das nicht? Das Essen liegt wie Blei im Magen und will einfach nicht weiterrutschen. Während normalerweise ein paar Verdauungstropfen, Pfefferminzöl oder ein Schnaps weiterhelfen, sind manche Menschen dauerhaft von einer Magenentleerungsstörung, auch Magenlähmung genannt, betroffen. Dabei öffnet sich der Ringmuskel (Pylorus) zwischen Magenausgang und Dünndarm nicht mehr richtig, die Magenbewegungen sind geschwächt. Von einer solchen Gastroparese sind in Deutschland rund 5.000 Menschen betroffen. Häufige Symptome sind Völlegefühl, Sodbrennen, Blähbauch, unwillkürliches Hochwürgen von Nahrungsbrei, Mundgeruch und schnelle Sättigung - oft verbunden mit starkem Gewichtsverlust.
Künstliche Ernährung wird vermieden
Ärzte verschreiben dann erst einmal Medikamente, die aber nicht immer helfen. Bislang blieb dann eine künstliche Ernährung oder die Implantation eines Magenschrittmachers. Doch neuerdings gibt es eine weitere Behandlungsmöglichkeit, die bisher nur an sehr wenigen Kliniken angeboten wird. Die "gastrale perorale endoskopische Myotomie" (G-POEM) - ist ein spezieller Eingriff, der endoskopisch im Rahmen einer Magenspiegelung durchgeführt wird.
Ärzte der Asklepios Kliniken Hamburg haben das Verfahren nun verfeinert und berichten von großen Erfolgen. „Das neue Verfahren ist ein großer Gewinn für unsere Patienten mit Magenentleerungsstörungen, über den wir uns sehr freuen“, wird Prof. Dr. Jürgen Pohl in einer Mitteilung des Klinikums zitiert. „Wir sind äußerst zufrieden mit unseren Ergebnissen“, alle bislang durchgeführten Eingriffe seien komplikationsfrei verlaufen.
OP erleichtert die Magenentleerung
Das G-POEM-Verfahren setzt den Pylorus-Ringmuskel außer Kraft und schafft so eine größere Öffnung für die Entleerung des Magens. In dem von Prof. Pohl und Kollegen weiter entwickelten Verfahren wird der Ringmuskel zwischen Magen und Dünndarm nicht nur endoskopisch durchtrennt, sondern teilweise entfernt. Dadurch erschlafft der Ringmuskel vollständig und die Dicke des "bremsenden" Muskels wird reduziert. In der Folge kann der bewegungsgeschwächte Magen sich leichter entleeren und seinen Nahrungsbrei leichter in den Dünndarm befördern.