Muskelaufbau statt Tabletten

Forschungsstudie belegt positiven Einfluss von Krafttraining auf Bluthochdruck
Schon ein dauerhaft leicht bis mittelschwer erhöhter Blutdruck kann zu schwerwiegenden Konsequenzen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall führen. Dass regelmäßige Bewegung positive Effekte auf den Gesundheitszustand von Menschen mit Bluthochdruck hat, ist erwiesen und stellt heute einen wesentlichen Bestandteil in der nicht-medikamentösen Therapie dar. Bislang galten Ausdauersportarten wie Joggen, Schwimmen oder Radfahren als Mittel der Wahl. Eine Untersuchung hat jetzt gezeigt, dass auch ein angepasstes Krafttraining zur Senkung des Blutdrucks führen kann.
Gezieltes Krafttraining rückt in den Fokus der Wissenschaft
Laut einer Mitteilung der der Hochschule Rhein-Waal konnte die Studierende Heike Holtappel aus dem Studiengang „Bio Science and Health“ Bürger aus der Region zur Teilnahme an einer Bluthochdruckstudie gewinnen. Die Studie war Gegenstand ihrer Bachelor-Arbeit. Gemeinsam mit Prof. Dr. Robert Renner, Professor für Gesundheitsförderung und Ernährung an der Hochschule Rhein-Waal, untersuchte Holtappel vor Studienbeginn verschiedene gesundheitliche Parameter der Teilnehmer. So wurde neben der Erhebung des Blutdrucks unter anderem auch die Analyse des Körperfettes und der Muskelmasse sowie die Bestimmung der Blutfettwerte ermittelt. Um die Wirksamkeit des Krafttrainings beurteilen zu können, wurden die Studienteilnehmer in zwei Gruppen eingeteilt: Eine Gruppe, die in den folgenden acht Wochen das Krafttraining absolvierte sowie eine Kontrollgruppe, die sich dem Krafttraining nicht anschloss.
Absenkung des Bluthochdrucks und andere positive Effekte
Die anschließende Auswertung der Daten zeigte einen deutlichen Unterschied: Bei den Probanden der Krafttrainings-Gruppe war es zu einer Absenkung des erhöhten Blutdrucks gekommen. Außerdem wies diese Gruppe eine verbesserte Beweglichkeit im Alltag auf, was sich etwa beim Heben schwerer Gegenstände bemerkbar machte. Ebenso bestätigten alle Teilnehmer der Trainingsgruppe ein gesteigertes körperliches Wohlbefinden. „Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Forschung auf diesem Gebiet sinnvoll und vielversprechend ist und neben einer möglichen Senkung des Blutdrucks zusätzliche positive Effekte durch ein angepasstes Krafttraining erreicht werden können“, erklärte Heike Holtappel.
Interessant: Das Krafttraining erfolgte ganz ohne zusätzliche Hilfsmittel oder Gewichte, sondern lediglich mit dem eigenen Körpergewicht. Die Teilnehmer trainierten zweimal wöchentlich im Forstgarten Kleve. Nach Auskunft von Holtappel waren die Kraftübungen so konzipiert, dass sie auch zu Hause ohne Anleitung leicht wiederholt werden können. Motivation und Spaß am Training sollen schrittweise die Trainingsintensität gesteigert haben.
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