
Stechmücken landen gerne auf freien Körperpartien wie Kopf, Hals, Armen oder Beinen. – Foto: AdobeStock/Piman Khrutmuang
Sie machen im Flug ein fieses Geräusch, sie lassen sich nicht verjagen und dann spielen sie auch noch Vampir und saugen Blut: Auch wenn ihr Stich viel weniger wehtut als bei Bremsen, Wespen oder Bienen, empfinden Kinder Stechmücken als besonders bedrohlich. Besonders aktiv sind Stechmücken in den frühen Abendstunden, zum Beispiel draußen im Garten, auf der Wiese. Und: In Bodennähe, dort, wo auch Kinder sind.
Was passiert bei einem Mückenstich?
Wenn eine Mücke zusticht, gelangt ihr Speichel in die menschliche Haut – und löst im Körper eine ganze Reihe von immunologischen Reaktionen aus. Sie aktivieren Immunzellen und regen die Bildung von Antikörpern an. Und: Sie führen zu einer Ausschüttung von Histamin. Das löst lokale Entzündungen aus – mit den unangenehmen Leitsymptomen Juckreiz, Rötung und Schwellung an der Einstichstelle. Bei ihren oft leisen Attacken können Stechmücken einmal zustechen, manchmal können mehrere Einstiche aber auch dicht beieinander liegen. Körperregionen, die Stechmücken besonderes gerne anfliegen, sind die im Sommer gerne freiliegenden Körperpartien Gesicht, Kopf, Arme und Beine.
Wichtig ist, dafür zu sorgen, dass nicht nur der Schreck für Kinder möglichst schnell vorbeigeht, sondern auch der quälende Juckreiz. Schon für Erwachsene ist es dann schwer, die betroffene Stelle nicht herumzukratzen – für Kinder umso mehr. Damit erhöht sich aber die Gefahr, dass es zusätzlich zum Stich auch noch zu einer Entzündung kommt.
Tipp 1: Der elektrische Stichheiler
„Ein batteriebetriebener Stichheiler hilft schnell und wirksam gegen Mückenstiche, indem die Immunreaktion über eine Temperatur um 50 Grad Celsius beeinflusst wird und dabei auch für kleine Kinder Linderung bringt“, so der Rat des Apothekenmagazins „Baby und Familie". Für ein paar Sekunden wird es ganz heiß – doch dann lassen Schmerz und Juckreiz zeitnah nach.
Tipp 2: Antihistaminika als Gel oder Stift
Schnelle Hilfe bringen etwa auch Anti-Histaminika als Gel oder Stift. Anti-Histaminika hemmen die Wirkung des körpereigenen Botenstoffs Histamin, der als Reaktion auf den Stich in der Haut ausgeschüttet wird. Eine Linderung des Juckreizes tritt kurz nach dem Auftragen ein. Antihistaminika erreichen ihr Wirkmaximum innerhalb von 20 bis 60 Minuten. Die Wirkdauer kann bis zu 48 Stunden anhalten. Die Gelgrundlage fördert zusätzlich die Juckreizlinderung und kühlt. Kleinflächig darf dieses kühlende Gel auch schon bei Säuglingen aufgetragen werden.
Weitere hilfreiche Anti-Mückenstich-Präparate: Für Kinder ab sechs Jahren eignen sich auch Cremes oder Gele mit Hydrocortison. Auch Pflanzliche Zubereitungen mit Aloe, Hamamelis oder Calendula können Juckreiz und Rötung lindern. Entzündet sich der Stich stark, ist die Haut offen oder eitert der Stich, sollte man eine Kinderärztin oder einen Kinderarzt aufsuchen.
Tipp 3: Wie man Mücken abwehren kann
Damit es nicht erst so weit kommt, gilt es Mückenstiche so gut es geht zu vermeiden. Insbesondere in den frühen Abendstunden sollte man sich durch luftige, leichte langärmlige Kleidung mit hochgeschlossenem Kragen, lange Hosen und Socken vor Insektenstichen schützen. Durch Lichtquellen wie Feuer oder Kerzenschein werden sie besonders angelockt. Um schlafende Kinder vor Stechmücken zu schützen, eignen sich Fliegenschutzgitter an den Fenstern oder Moskitonetze als Hängebaldachin über dem Kinderbett.
Abwehrmittel, die oft starke natürliche Düfte verströmen, können Mücken ebenfalls fernhalten. Hierzu zählen Duftöle wie Zeder, Lavendel, Zitronella. Die Wirkdauer natürlicher Präparate beträgt in der Regel zwei bis vier Stunden und sollten daher häufiger aufgetragen werden. Bei Kleinkindern ist es ratsam, die Hände auszusparen, weil die Wirkstoffe sonst schnell im Mund landen können. „Chemische Insektenabwehrmittel mit Wirkstoffen wie DEET (Diäthylmetatoluamid) oder pyrethrumhaltige Insektensprays sind für Kinder nicht geeignet“, sagt Kinderarzt Martin Lang. Weil nicht alle Mittel für Kinder jeden Alters empfohlen werden, sollten sich Eltern unbedingt in der Apotheke beraten lassen.