Maskendermatitis: Entzündungen oder Juckreiz unter FFP2-Masken vorbeugen

Immer wieder frische Luft an die Haut lassen: Das Masketragen hat zu einem drastischen Anstieg von Hautveränderungen im Gesicht geführt – Foto: © Adobe Stock/ ArTo
Die Haut ist rot, juckt oder ist entzündet: Mit dem Masketragen können Pickel, Hautauschläge und andere Hautirritationen einhergehen, die unter dem Begriff "Maskendermatitis" zusammengefasst werden. Nicht verwunderlich, dass Hautärzte in den letzten zwei Jahren von einer starken Zunahme solcher Fälle berichten. Besonders FFP2-Maskend sind laut der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft (DDG) verantwortlich für Hautprobleme.
Das Hautmilieu ist gestört
Was passiert da unter der Maske? Unter der Maske sind der Feuchtigkeitsgehalt der Hornschicht und der Verlust von Wasser durch die Haut erhöht. Die Hautbarriere gerät in Mitleidenschaft. Hauttemperatur, Talgproduktion und der pH-Wert steigen an. Das Hautmilieu ist infolge des Okklusionseffekts der Maske gestört. Durch die mechanische Reibung auf der Gesichtshaut verschlechtert sich das Hautbild vor allem bei bereits bestehenden Hauterkrankungen wie beispielsweise Akne oder Rosazea.
Solche Hautveränderungen seien sehr ernst zu nehmen, sagt Professor Dr. med. Peter Elsner von der DDG. Die Fachgesellschaft gibt neun Tipps für die Vorbeugung und Behandlung von Maskendermatitis.
Vorbeugende Maßnahmen
- Adäquater Sitz der FFP2-Maske, um Hautreibungen vorzubeugen
- Tägliche Hautreinigung mit mildem Reinigungsschaum oder Reinigungscremes ohne Alkoholanteil
- Bei Schweißbildung unter der Maske das Gesicht mit lauwarmem Wasser abwaschen oder sanft abwischen
- Tragepausen bei FFP2-Masken: 75 Minuten Tragedauer mit anschließender 30-minütiger Tragepause
- Verwendung von Emollientien (Pflegeprodukte, die die Bindung von Wasser in der Oberhaut erhöhen, die Barrierefunktion verbessern und den Juckreiz lindern)
- An die frische Luft gehen
- Bei Mazeration (Aufweichung der Haut durch anhaltende Exposition von Feuchtigkeit): temporäre entzündungshemmende Lokaltherapie, z. B. mit topischen Calcineurinantagonisten (Tacrolimus, Pimecrolimus)
- Bei allergischem Kontaktekzem: temporäre entzündungshemmende Lokaltherapie, z. B. mit topischen Calcineurinantagonisten (Tacrolimus, Pimecrolimus)
- Bei bereits bestehenden Dermatosen: Therapie der jeweiligen Gesichtsdermatose, z. B. topische Lokaltherapie bei Rosazea (Metronidazol, Ivermectin), seborrhoischem Ekzem (Ciclopiroxolamin) und Akne (Stadien- und Leitlinien-gerechte Akne-Therapie).
Das gilt bei Maskendermatitis im Beruf
Weiter rät die DDG, eine beruflich bedingte Maskendermatitis den zuständigen Berufsgenossenschaft oder Unfallkassen zu melden. Dafür wird ein Bericht vom Hautarzt benötigt. Nur so erhalten Betroffene den Zugang zum ganzen Spektrum der Versorgungsmöglichkeiten im Rahmen der gesetzlichen Unfallversicherung. Zum Beispiel erweiterte Therapieoptionen inklusive Basistherapie, Wegfall der Rezeptgebühren oder Hautschutzseminare.