
Martin Lohse
Prof. Dr. Martin Lohse wird Vorstandsvorsitzender und wissenschaftlicher Direktor des Max-Delbrück-Centrums in der Helmholtz-Gemeinschaft. Die Entscheidung des Aufsichtsrats gab das MDC am Donnerstag bekannt. Lohse ist Mediziner und war bis vor kurzem Vizepräsident für Forschung der Universität Würzburg. Seit 1993 hat er das dortige Institut für Pharmakologie und Toxikologie geleitet. Außerdem ist er Vizepräsident der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina. Der 59-jährige Experte für Herz-Kreislauf-Erkrankungen gilt als international hoch angesehen und führungserfahren. Er sitzt in diversen Wissenschaftsgremien und war unter anderem an den Entscheidungen der Exzellenzinitiative beteiligt.
Helmholtz-Chef Wiestler sieht in Lohse große Bereicherung
„Wir freuen uns sehr, einen so hoch angesehenen Forscher und Wissenschaftsmanager für diesen wichtigen Posten zu gewinnen“, sagte Berlins Forschungssenatorin Cornelia Yzer. Der Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft, Prof. Dr. Otmar D. Wiestler, bezeichnete Lohse als große Bereicherung für unsere Gemeinschaft und für den Standort Berlin. „Wir haben jetzt eine herausragende Persönlichkeit gefunden“, sagte er. Wiestler dankte außerdem Thomas Sommer, der das MDC in den letzten eineinhalb Jahren kommissarisch geleitet hat. „Ich danke Herrn Sommer ausdrücklich für die hervorragende Arbeit in dieser anspruchsvollen Funktion“, sagt Wiestler. „Er hat sich mit großem Einsatz und fachlichem Können dieser Aufgabe gewidmet.“ Sommer war eingesprungen, nachdem Walter Rosenthal das MDC im September 2014 verlassen hatte.
Chef von 1.600 Mitarbeitern
Mit dem MDC übernimmt Lohse 1.600 Beschäftigte, davon sind mehr als 1.300 in der Wissenschaft tätig. Martin Lohse freut sich auf seinen neuen Job, den er am 1. April antreten wird. Am MDC arbeiteten herausragende Wissenschaftler in zukunftsweisenden Feldern der molekularen Medizin. „Was mich am MDC schon immer beeindruckt hat, ist die überall zu spürende Begeisterung für die Grundlagenforschung mit dem Ziel einer medizinischen Anwendung“, sagte er. Die langjährige Zusammenarbeit mit der Charité, den Universitäten und den vielen weiteren Forschungseinrichtungen in Berlin will er nach eigenen Angaben weiter ausbauen. „Dazu eröffnet uns das Berliner Institut für Gesundheitsforschung ganz neue Wege“, sagt Martin Lohse. Ein besonderes Anliegen ist dem Pharmakologen die Nutzung von Forschungsergebnissen. Dazu will er Ausgründungen auf dem Gebiet der Lebenswissenschaften und Biotechnologie fördern.
Lohse hat neben Medizin auch Philosophie studiert. Am Max‐Planck‐Institut für Biophysikalische Chemie in Göttingen schrieb er seine Dissertation in Neurobiologie. Für seine Forschungen erhielt er zahlreiche Auszeichnungen, unter anderem den Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft und zweimal die Förderung durch den europäischen Forschungsrat, ERC.