Lieferengpässe bei Baby-Impfstoffen

MMR- und Varizellen-Impfstoffe werden knapp
Laut Branchendienst Apotheke Adhoc kann GlaxoSmithKline derzeit seinen Kombinationsimpfstoff gegen Masern, Mumps, Röteln und Varizellen (Priorix-Tetra) sowie den Varizellen-Einzelimpfstoff Varilix nicht mehr ausliefern. Grund seien Herstellungsprobleme. Einige Chargen der beiden Impfstoffe erfüllten nicht die internen Qualitätsstandards - Freigabe und Auslieferung seien daher bis auf Weiteres gestoppt worden. Ausgelieferte Chargen könnten aber uneingeschränkt verwendet werden, meldet der Branchendienst unter Berufung auf Aussagen des Paul-Ehrlich-Institut (PEI) und das Robert Koch-Institut (RKI). Diese hatten gemeinsam mitgeteilt, dass die Lieferengpässe voraussichtlich bis zum zweiten Quartal 2014 andauern werden.
PEI und RKI: Zweitimpfung aufschieben, damit genug Impfstoff für die Erstimpfung verfügbar ist
Die Behörden raten, wenn möglich auf andere Impfstoffe von Sanofi Pasteur auszuweichen, bezweifeln aber, dass die verfügbaren Mengen den Bedarf in der Bevölkerung abdecken. Die Lieferengpässe von Glaxo Smith Kline könnten voraussichtlich nicht kompensiert werden, so RKI und PEI.
Die erste MMR-Impfung sollte in jedem Fall entsprechend der STIKO-Empfehlungen durchgeführt werden. Solange monovalenter Varizellen-Impfstoff zur Verfügung steht, sollte eine empfohlene erste Varizellen-Impfung zeitgleich verabreicht werden, empfehlen die Behörden. Auch wenn kein Varizellen-Impfstoff zur simultanen Gabe zur Verfügung steht, sollte die erste MMR-Impfung erfolgen. Die zweite MMR-Impfung sollte dagegen verschoben werden, bis wieder ausreichend Impfstoffe zur Verfügung stehen.
Die Impfungen gegen Masern, Mumps, Röteln und Varizellen gehören zu den Standardimpfungen für Kinder: Die erste Impfung wird im Alter zwischen 11 und 14 Monaten verabreicht, die zweite zwischen dem 15. und 23. Monat.
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