Klinik-Auswahl: Diese Kriterien sind für Patienten wichtig

Für nicht-akute stationäre Behandlungen suchen sich Patienten oft ein ganz bestimmtes Krankenhaus aus. – Foto: AdobeStock/spotmatikphoto
Ein Kind zur Welt bringen, ein künstliches Kniegelenk bekommen, eine Prostata-Vergrößerung behandeln lassen: Tausende Patienten müssen oder gehen jedes Jahr ins Krankenhaus, um sich Behandlungen zu unterziehen, die keine akuten Notfälle und damit planbar sind. Da bleibt Zeit, sich vorab zu informieren – um sich am Ende für oder gegen die eine oder andere Klinik zu entscheiden. Der Krankenhauskonzern Asklepios ließ jetzt in einer Studie die Motive ergründen, die für Patienten bei der Auswahl eine Rolle spielen, wenn sie sich planbaren Krankenhausbehandlungen unterziehen wollen. Die Top Five in Kürze: Sauberkeit, Spezialisierung der Klinik, Qualifikation der Ärzte, Empfehlungen durch den überweisenden Arzt und die Ausstattung der Klinik.
Repräsentative Befragung von 2.000 Bundesbürgern
Für die repräsentative Studie im Auftrag des privaten Hamburger Klinikkonzerns Asklepios befragte das Frankfurter Marktforschungsinstitut Toluna 2.000 Bundesbürger, von denen die Hälfte in den vergangenen drei Jahren ambulant oder stationär in einem Krankenhaus behandelt worden waren.
Die wichtigsten Kriterien für die Auswahl einer Klinik
- Sauberkeit und Hygiene (91 Prozent)
- Spezialisierung auf bestimmte Fachgebiete (85 Prozent)
- Besondere Qualifikationen der Ärzte (84 Prozent)
- Empfehlung des überweisenden Arztes (84 Prozent)
- Ausstattung der Klinik (83 Prozent)
- Lage der Klinik (74 Prozent)
- Ausstattung der Patientenzimmer (68 Prozent)
Die unwichtigsten Kriterien für die Auswahl einer Klinik
- Informationen aus YouTube (10 Prozent)
- Facebook (11 Prozent)
- Empfehlungen im Internet (Google, Fachportale) (35 Prozent)
- Größe der Klinik (38 Prozent)
(Quelle: Asklepios Kliniken GmbH & Co. KGaA, Toluna Germany GmbH)
Gute Noten für die Ärzte, schlechte für Krankenzimmer
Mit den deutschen Krankenhäusern ganz grundsätzlich zeigten sich die Befragten in der Studie offenbar sehr zufrieden. Bei der Beurteilung mit Schulnoten schneidet die fachliche Kompetenz der Ärzte mit 2,1 vor der medizinischen Ausstattung mit 2,2 am besten ab. Dann folgen Kompetenz des Pflegepersonals mit 2,3, technischer Fortschritt (2,3), Hygiene, Freundlichkeit von Pflegepersonal und Ärzten (alle 2,4). Komfort und Ausstattung der Patientenzimmer schneiden mit 2,7 am schlechtesten ab. Dabei fällt auf, dass Befragte mit Krankenhauserfahrung innerhalb der vorausgegangenen drei Jahre bei fast allen Kriterien Noten gaben, die um mindestens 0,3 Punkte besser ausfielen. Ein ähnlicher Effekt zeigte sich bei älteren Befragten.
„Sprechende Medizin“ wichtiger als Medizintechnik
Die „sprechende Medizin“ und die ärztliche Kommunikation sind der Studie zufolge vielen wichtiger als Wissenschaft und medizinische Geräte. Bei der Frage, was einen guten Arzt ausmacht, lag das Kriterium „muss sich ausreichend Zeit für mich nehmen" mit 59 Prozent mit Abstand vorne. Am wenigsten Wert legten die Befragten auf moderne medizinische Geräte (10 Prozent) und dass der Arzt auf dem neuesten Stand der Forschung ist (13 Prozent).