Kassensturz nach Grippewelle 2018: So viele Krankschreibungen wie lange nicht

Wegen der heftigen Grippewelle blieben Anfang des Jahres viele Arbeitnehmer im Bett
Die ersten Monate des Jahres waren von einer heftigen Grippewelle geprägt. Auswertungen der DAK zeigen nun, dass sich das auch auf die Krankschreibungen niederschlägt. Mehr als jeder fünfte Fehltag am Arbeitsplatz ist demnach auf Grippe und Erkältungen zurückzuführen. Insgesamt stieg die Zahl der Fehltage im Vergleich zum Vorjahr 2017 um 14 Prozent.
Frauen hat die Grippe besonders heftig erwischt
Mit einem Anteil von 21 Prozent standen Grippe und Erkrankungen des Atmungssystems bei den Krankschreibungen des ersten Halbjahrs an erster Stelle. Laut einer DAK-Mitteilung ist das der höchste Wert seit 2014. Wegen dieser Erkrankungen gab es 2018 162,4 Fehltage pro 100 Versicherte – ein Anstieg um 14 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Frauen scheint die Grippewelle besonders erwischt zu haben. Pro 100 versicherte Frauen gab es 185,3 Fehltage (Männer: 142,9 Tage). Im Schnitt dauerte es 7,2 Tage, bis Betroffene wieder zur Arbeit gehen konnten. Auch das ist laut DAK ein Höchststand.
Rückenleiden und andere Muskel-Skelett-Erkrankungen waren der zweithäufigste Grund, warum sich DAK-Versicherte krankschrieben ließen. 19,2 Prozent der Fehltage entfielen auf diese Leiden. Psychische Erkrankungen standen mit 15,3 Prozent an dritter Stelle. Im Gegensatz zur Grippe fielen Versicherte mit einer psychiatrischen Diagnose jedoch nicht so lange aus: Auf 100 Personen kamen 35 Fehltage.
Andere Diagnosen gingen leicht zurück
Trotz des Anstiegs grippebedingter Fehltage blieb der Krankenstand insgesamt stabil. Grund ist unter anderem ein leichter Rückgang von Krankschreibungen wegen Rückenschmerzen und psychischen Leiden. Grundlage für die Auswertung waren die Daten von 2,3 Millionen DAK-Versicherten.
In der Grippesaison 2017/2018 registrierte das Robert Koch-Institut (RKI) 332.103 Grippefälle in Deutschland sowie mehr als 1.500 grippebedingte Todesfälle. In der ersten Aprilwoche erklärte die Arbeitsgemeinschaft Influenza am Robert Koch-Institut (RKI) die Grippewelle für beendet.
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