Impfungen gegen Masern, Keuchhusten oder Tetanus auch vor Fernreisen sinnvoll

Ein kleiner Pieks kann vor gefährlichen Krankheiten schützen und sogar Leben retten
Seit dem 6. März 2019 findet wieder einmal die Internationale Tourismusbörse (ITB) in Berlin statt. Interessierte informieren sich über mögliche Reiseziele, lassen sich inspirieren und träumen vielleicht schon vom nächsten Urlaub. Dabei sollten auch Vorsorgemaßnahmen nicht außer Acht gelassen werden, wie beispielsweise Impfungen.
„Meistens denkt man bei Fernreisen nur an eventuell nötige Zusatzimpfungen. Aber der erste Schritt zu einem gesunden Urlaub ist ein vollständiger Impfpass mit allen Standardimpfungen gegen Keuchhusten, Masern oder Tetanus“, sagt Mathias Arnold, Apotheker aus Halle/Saale und Vizepräsident der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände e.V. (ABDA) zu Beginn der Internationalen Tourismus Börse.
Grippe und Zecken gibt es auch in anderen Ländern
„Auch andere saisonale und regionale Impfungen wie gegen Grippe oder FSME können auf Reisen wichtig sein“, so Arnold. „Wenn bei uns Sommer ist, ist Grippesaison auf der Südhalbkugel. Und Zecken gibt es nicht nur hier, sondern auch in Skandinavien, in Polen und im Baltikum.“ Der Experte weiter: „Jeder Weltenbummler sollte sich vorher informieren, welche Impfungen er braucht, welche Gesundheitsrisiken bestehen und wie man sich dagegen schützt. Auch die Reiseapotheke sollte individuell bestückt werden. Die Apotheke um die Ecke kann dazu wertvolle Tipps geben.“ Bundesweit bieten viele Apotheken eine reisepharmazeutische Beratung als zusätzlichen Kundenservice an.
Auch auf der Internationalen Tourismus Börse in Berlin bieten Apotheker den Verbrauchern eine auf Reiseziel, -saison und -umstände zugeschnittene Impfberatung an und geben Tipps zur Reiseapotheke, zu Tropeninstituten und Gelbfieber-Impfstellen.
Impfbereitschaft in Deutschland insgesamt gut
Insgesamt lassen sich Deutschen immer häufiger impfen: Mit 36,4 Millionen nahm die Zahl der zulasten der gesetzlichen Krankenkassen abgerechneten Impfdosen im Jahr 2018 um 3,4 Prozent zu (2017: 35,2 Mio.). Der Anstieg ist vor allem auf die steigende Impfbereitschaft gegen die saisonale Grippe (Influenza) und die regionale FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) zurückzuführen. Bei Pertussis (Keuchhusten) ist derweil ein zunehmender Wechsel von einem Dreifach- (Pertussis, Diphtherie, Tetanus) zu einem Vierfachimpfstoff (plus Poliomyelitis) zu beobachten. Dies hat die ABDA - Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände auf Basis von aktuellen Daten des Deutschen Arzneiprüfungsinstituts (DAPI) für die Versorgung aus öffentlichen Apotheken berechnet.
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