Grippewelle: Schon mehr als 100 Tote

Die Grippe breitet sich zurzeit rasch aus – Foto: ©sebra - stock.adobe.com
Viele Menschen schlagen sich zurzeit mit Husten, Schnupfen und allgemeiner Abgeschlagenheit herum. Insgesamt steigt die Zahl der Patienten mit akuten Atemwegserkrankungen (ARE) von Woche zu Woche und die Aktivität hat bereits die höchste Stufe erreicht, wie das Robert-Koch-Institut „RKI) berichtet. Nicht immer handelt es sich dabei nur um eine "normale" Erkältung. Auch die Zahl der Grippefälle hat zugenommen: Bei 48 Prozent der ARE-Patienten wurden Influenza-Viren gefunden.
Besonders fest hat die Influenza in Deutschland derzeit den Süden (Baden-Württemberg) und den Norden (Schleswig-Holstein) im Griff. Nordrhein-Westfalen und der mittlere Westen Deutschlands liegen auf Platz drei, wie wie die Wochenkarte der Arbeitsgemeinschaft Influenza des RKI zeigt. Der Osten Deutschlands ist hingegen bislang weniger stark betroffen.
Influenza B vor allem bei Älteren häufig
Bis zum Ende der 6. Kalenderwoche (11. Februar) wurden 17.990 laborbestätigte Influenzafälle an das RKI gemeldet. Damit sind es seit Beginn der Grippesaison 2017/18 bereits 59.876 Grippefälle. 102 Menschen sind an der Infektion gestorben. Der Großteil der Todesfälle betraf dabei ältere Menschen ab 60 Jahren. In diesem Alter wurde bei knapp zwei Dritteln der Todesfälle ein Influenza-B-Virus isoliert, im Vergleich zu einem Anteil von knapp zwei Dritteln Influenza-A-Viren bei unter 60-Jährigen.
Die Influenza-Viren des Typs B der sogenannten Yamagata-Linie sind in diesem Winter besonders verbreitet – und das ist genau die Variante, die im zurzeit noch gängigen Dreifachimpfstoff nicht enthalten ist, weil sie normalerweise sehr selten ist. Effektiver ist daher zurzeit der Vierfachimpfstoff, der einen zusätzlichen Bestandteil gegen die zurzeit so häufigen Influenza-B-Viren enthält. Der teurere Vierfach-Schutz ist bislang allerdings keine einheitlich geregelte Kassenleistung und wird nur von wenigen Krankenkassen übernommen, wenn die Patienten zu einer Risikogruppe gehören.
Sich impfen zu lassen, ist allerdings nicht die einzige mögliche Schutzmaßnahme. Sinnvoll ist es auch, Menschenmengen zu meiden, was allerdings nicht immer möglich ist. Ansonsten raten Experten, sich oft die Hände zu waschen und sich so wenig wie möglich ins Gesicht zu fassen. Unter Umständen können auch Nasensalben helfen, welche die Nasenschleimhaut vor dem Eindringen von Viren schützen.
Symptome einer „echten“ Grippe
Wer nicht genau weiß, wie sich Erkältung und eine „echte“ Grippe unterscheiden, sollte auf folgende Zeichen achten. Sie können zwar auch bei einer Erkältung auftreten, sind jedoch ab einem gewissen Grad typisch für eine Infektion mit dem Influenza-Virus:
- Trockener Reizhusten
- Hohes Fieber, Schüttelfrost, Schweißausbrüche
- Muskel-, Glieder- und Kopfschmerzen
- Starkes Krankheitsgefühl, Abgeschlagenheit
- Schnupfen, verstopfte Nase, Halsschmerzen
- Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen
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