Ginseng, Ingwer und Akupunktur gegen Nebenwirkungen der Krebstherapie

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Die traditionelle chinesische Medizin (TCM) hat sich mittlerweile auch gegen Nebenwirkungen der Krebs-Therapie bewährt. Ginseng, Ingwer und Akupunktur/Akupressur helfen bei Fatigue, Übelkeit und Schmerzen - bedingt durch Chemotherapie, Aromatasehemmer oder die Tumorerkrankung selbst. So heißt es in einem aktuellen Aufsatz in der Fachzeitschrift „Die Onkologie“.
Zu den genannten Verfahren lägen hochwertige Studienergebnisse vor, betonen die Autoren. Sie sprachen daher drei moderate Empfehlungen aus. Aus dem Bereich der ostasiatischen Phytotherapie könnten aktuell nur zwei Arzneien eingesetzt werden, für die es ausreichend Evidenz gibt.
Ginseng gegen Fatigue, Ingwer gegen Übelkeit
Die Einnahme von Ginseng in einer Tagesdosis von 2000 mg über 8 Wochen kann Fatigue lindern. Bei Brustkrebs-Patientinnen sollte wasserextrahierter Ginseng verwendet werden.
Ingwer kann zusätzlich zur leitliniengerechten Behandlung von chemotherapie-induzierter Übelkeit/Erbrechen eingesetzt werden. Eine Tagesdosis von 1 g soll nicht überschritten werden. Da die Eliminationshalbwertszeit etwa 2 h beträgt, muss Ingwer in kurzen Abständen eingenommen werden.
Ginseng, Ingwer, Akupunktur gegen Nebenwirkungen der Krebstherapie
Nicht nur Ginseng und Ingwer helfen gegen Nebenwirkungen der Krebstherapie: Es gibt mittlerweile reichliche Evidenz für die Wirksamkeit von Akupunktur zur Linderung diverser krebsbedingter Nebenwirkungen. So hilft sie postoperativ oder chemotherapieinduziert gegen Übelkeit und Erbrechen.
Akupunktur ist sehr wirkungsvoll gegen jede Form von Schmerzen, so die Autoren. Dazu zählen Gelenkschmerzen unter Aromataseinhibitoren, muskuloskeletale Schmerzen von Krebsüberlebenden, krebsbedingter Schmerz, Schmerzen nach der Operation und neuropathischer Schmerz.
Auch Hitzewallungen und Schlaf durch Akupunktur verbessert
Auch Hitzewallungen und Schlafprobleme werden durch Akupunktur gebessert. Der bessere Schlaf wiederum hatte Auswirkungen auf das Schmerzempfinden. Es gibt Hinweise auf eine Wirksamkeit von Akupunktur bei Fatigue, Mundtrockenheit und kognitiven Beeinträchtigungen sowie hinsichtlich einer Verbesserung der Lebensqualität. Was die Studien weiter zeigen: Das Ansprechen auf Akupunktur scheint genetisch disponiert zu sein.
Die ostasiatischen meditativen Bewegungstherapien Qi Gong und Tai Chi Quan können zur Verbesserung der Lebensqualität, Vitalität, Funktionalität und Stimmung beitragen, insbesondere aber zur Linderung von Fatigue und Insomie, schlagen die Autoren abschließend vor.