
Für einen gesunden und erholsamen Schlaf spielt es eine große Rolle, dass die Matratze zur eigenen Figur und dem Körpergewicht passt. – Foto: AdobeStock/MarySan
Fast ein Drittel unseres Lebens verbringen wir schlafend im Bett – bei einer durchschnittlichen Lebenserwartung von 80 Jahren entspricht das 24 Jahren. Und wir träumen mehr als sechs Jahre im Laufe unseres Lebens. Beides ist wichtig, denn zum einen werden wir ohne ausreichend Schlaf krank und zum anderen werden im Schlaf Reize und Informationen verarbeitet, die dem Körper helfen, sich zu regenerieren. „Viele Menschen schaffen es jedoch nicht, gut ein- und durchzuschlafen“, warnt jetzt die „Aktion Gesunder Rücken“ (AGR). „Neben Lärm und psychischen Problemen ist die Ursache für einen gestörten Schlaf oft eine mangelhafte Qualität des Bettes und Zubehörs. Das Bett wird infolge von Rückenschmerzen zum Ort der Unruhe und der Schlafmangel zum Energieräuber.“ Doch wie kann und sollte ein schlafgesundes Bett aussehen?
Gesunde Betten: Die ideale Ein- und Ausstiegshöhe
Ist das Bett zu niedrig, kann schon das Schlafengehen schnell zur Belastung werden. Empfehlenswert für bequemes Ein- und Aussteigen ist eine Betthöhe von mindestens 45 bis 55 cm.
Während des Schlafs wird die Wirbelsäule am besten durch ein Bettsystem unterstützt. Dieses ist rückenfreundlicher als ein herkömmlicher Lattenrost mit Matratze. Man unterscheidet in Bettsysteme mit flexibler Unterfederung, die individuell anpassbar sind, und System-Unterfederung mit Fokus auf die Matratze. Beide Systeme unterstützen die Wirbelsäule und fördern nächtliche Haltungswechsel.
Bewegung im Schlaf gut für Regeneration der Bandscheiben
Denn: Bewegung im Schlaf unterstützt die Regeneration der Bandscheiben, fördert die Durchblutung der Muskulatur und hilft zugleich zu entschlacken. Ein gesunder Mensch ändert seine Schlafposition bis zu 60 Mal pro Nacht. Das Bett sollte daher mindestens 100 cm breit und 20 cm länger als die Körpergröße sein. Gute Belüftung und Luftzirkulation fördern zudem die Schlafqualität und unterstützen die Muskulatur bei der Entspannung.
Matratze: Jeder Schläfer braucht seine persönliche Festigkeit
Gerade, wenn eine Matratze für den eigenen Rücken zu hart, zu weich oder bereits durchgelegen ist, wird nicht nur das Schlafgefühl gestört. Die Wirbelsäule und ihre Strukturen können sich nicht erholen. Gute Matratzen sollten sich daher den unterschiedlichen Rückenpartien anpassen können: in Seitenlage im Schulter- und Beckenbereich nachgeben, in Rückenlage im Gesäßbereich.
„Jeder Schläfer hat zudem andere Vorlieben, daher müssen Matratzen in unterschiedlichen Festigkeiten angeboten werden – so können auch Paare ihrem individuellen Liegeempfinden nachgehen. Die „One fits all" Matratze gibt es nicht", sagt Detlef Detjen, Geschäftsführer der AGR. Ein reines oder gar zu tiefes Einsinken, wie zum Beispiel oftmals beim Wasserbett, ist aus Sicht des Rückens dagegen eher ungenügend.
Bezüge: Kühlend, wärmend, für Allergiker, für Rheumatiker
Leicht abnehmbare reinigungsfähige Matratzenbezüge sorgen für ein wohliges Frischegefühl. Hier gibt es laut AGR spezielle Textilien die zum individuellen Temperaturempfinden passen oder speziell für Allergiker oder Rheumatiker gemacht sind. Was die Nutzungsdauer angeht, sollten Matratzen maximal acht Jahre in Gebrauch sein.
Was muss ein gesundes Kopfkissen können?
Das Kissen soll der Aktion gesunder Rücken zufolge Kopf und Nacken stützen, sodass der Hals und die Wirbelsäule in jeder Lage eine Linie bilden. Die Unterstützung und Entlastung beugt oft Schmerzen und Fehlhaltungen vor oder kann sie vermindern – für einen ruhigeren Schlaf. Ideal ist laut AGR ein variables Kopfkissen in den Maßen 40 x 80 Zentimeter. Es sollen nur Kopf und Nacken darauf liegen, sonst kommt es zu Fehllagerungen und Muskelverspannungen. Die Verarbeitung ist ideal, wenn sich die Kissenform zum Beispiel durch unterschiedliche Füllungen und Kammern anpasst. Was die Höhe angeht: In Seitenlage darf der Kopf weder nach unten absinken noch nach oben angehoben werden. Wichtig ist zudem, dass das komplette Kissen waschbar ist.
Bettdecke: Im Winter wärmend, im Sommer kühlend
Nicht zuletzt spielen die Eigenschaften der Bettdecke eine entscheidende Rolle bei der Schlafqualität. Jeder Schläfer hat sein eigenes Wärmeempfinden, das Schlafklima spielt für gesunden Schlaf eine wichtige Rolle. Mit der richtigen Bettdecke fällt es viel leichter die ganze Nacht erholsam durchzuschlafen. Unter anderem gelten Füllfasern, die einen sogenannten thermophysiologischen Effekt haben, als ideal: Das sind Fasern, die für ein temperaturausgleichendes und komfortables Schlafklima sorgen.
Wie kühl oder warm sollte es im Schlafzimmer und unter der Bettdecke sein?
Es gibt Fasern für die kalten Wintermonate, die einen angenehm warmhalten und Fasern für die Sommerzeit, die, wissenschaftlich nachgewiesen, sogar einen kühlenden Effekt haben. Gut für einen erholsamen Schlaf ist eine Temperatur von 28 bis 33 Grad unter der Bettdecke. Wichtig ist darüber hinaus auch die Größe der Bettdecke. Sie sollte den Körper während der ganzen Nacht komplett umhüllen, so dass es nicht zu Beeinträchtigungen durch Zugluft kommt. Das optimale Schlafklima liegt laut AGR bei 16 bis 18 Grad Zimmertemperatur. Vor dem Zubettgehen wir empfohlen, stoßzulüften und für viel frische Luft im Schlafzimmer zu sorgen.