Gefahr durch Zecken auch bei der Reiseplanung beachten

Zecken in Europa können Borreliose und FSME übertragen. – Foto: mirkograul - Fotolia
Zecken kommen weltweit vor. Je nachdem, wo sie leben, übertragen die kreisrunden, schwarzen Insekten verschiedene, mehr oder weniger gefährliche Infektionskrankheiten. In Deutschland und Europa sind Zecken vor allem Überträger von Borreliose und Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME).
Beide Infektionen führen zwar nur sehr selten zu schlimmen Erkrankungen. Doch während eine Borreliose in jedem Fall gut behandelbar ist, verläuft eine FSME-Erkrankung schicksalhaft. Das bedeutet, dass sie nicht behandelt werden kann. In schweren Fällen kann das FSME-Virus Gehirn, Hirnhäute und Rückenmark angreifen und es kann zu Lähmungen, Krampfanfällen und Bewusstseinsstörungen kommen.
Die Risiken für eine schwere Verlaufsform von FSME sind sehr ungleich verteilt. Bisherige Beobachtungen deuten darauf hin, dass die Gefahr einer schlimmen FSME-Infektion mit zunehmendem Alter steigt und Männer häufiger betroffen sind als Frauen.
Vorsorgen bei Reisen in FSME-Risikogebiete
Besonders bei Aktivitäten in der Natur kommen Urlauber mit Zecken in Kontakt. Das CRM rät daher Reisenden, die einen Camping- oder Outdoorurlaub planen, sich vor Zeckenstichen zu schützen. Bei Reisen in bestimmte Regionen Deutschlands und Europas empfiehlt das CRM auch eine Impfung gegen FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis). Der Impfschutz wird mit drei Impfstoffdosen aufgebaut. Eine Schnellimmunisierung kann mit zwei Impfungen im Abstand von mindestens zwei Wochen erfolgen. Nach fünf bis zwölf Monaten soll die dritte Impfdosis einen langfristigen Schutz von drei bis fünf Jahren erreichen.
146 Landkreise in Deutschland gelten als Risikogebiete für FSME. Auch rund um die Alpen in Österreich und Slowenien, in vielen osteuropäischen Ländern und in manchen Regionen Skandinaviens kommt das FSME-Virus bei Zecken vor. Zu den Ländern mit dem höchsten FSME-Übertragungsrisiko zählen die baltischen Staaten, Südskandinavien, Tschechien und Russland. In Deutschland sind vor allem Bayern und Baden-Württemberg betroffen.
Schutz vor Borreliose durch Zecken
Borreliose tritt weltweit auf, doch eine Impfung dagegen gibt es derzeit nicht. Vor der Infektion kann man sich nur schützen, indem man einen Zeckenstich verhindert. Dabei helfen Repellents, also Zeckenschutzmittel. „Wichtig ist es, die Stellen einzucremen, wo Zecken gern zustechen“, sagt Professor Jelinek. Das sind vor allem die Knie- und Armbeugen, der Schambereich, Bauch und Bachfalten und die Region hinter den Ohren.
Eine weitere Schutzmaßnahme: Nach einem Tag draußen sollte man abends die verdächtigen Stellen am Körper nach den kreisrunden flachen schwarzen Insekten absucht und sie notfalls mit einer Pinzette oder Zeckenzange direkt an der Einstichstelle entfernen. Dann stehen die Chancen gut, dass eine Borreliose-Infektion verhindert wird. Denn im Gegensatz zu FSME wird Borreliose nicht sofort beim Stich übertragen. Bildet sich trotz des Entfernens eine kreisförmige Rötung oder treten Grippe-Symptome auf, ist ein Arztbesuch angezeigt.
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