FSME-Schnellimmunisierung schützt jetzt noch nach Zeckenbiss

Eine Schnellimmunisierung schützt innerhalb von vier Wochen vor einer durch Zecken übertragenen FSME – Foto: Maya Kruchancova - Fotolia
Die Monate März bis Oktober gelten als Zeckensaison. Zecken mögen nämlich die Wärme und sind von Frühjahr bis Herbst besonders aktiv. Jeder weiß zwar, dass Zecken gefährliche Krankheitserreger übertragen können. Doch einen hundertprozentigen Schutz vor einem Zeckenbiss gibt es nicht. Zumindest vor der gefürchteten Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) kann man sich aber mit einer Impfung schützen. Normalerweise gehören dazu drei Impfungen: die zweite FSME-Impfung erfolgt ein bis drei Monate nach der ersten und die dritte fünf bis zwölf Monate später.
Impfschutz innerhalb von vier Wochen
Doch wem das zu lange dauert, der kann den nötigen Impfschutz auch in kürzerer Zeit aufbauen. Bei der so genannten Schnellimmunisierung erfolgen die ersten beiden Impfungen innerhalb von 14 Tagen. Die Dritte Impfung erfolgt nach dem üblichen Schema. Laut dem Bundesverband der Deutschen Apotheker haben mehr als 89 Prozent der geimpften Erwachsenen bereits zwei Wochen nach der zweiten Impfung eine ausreichende Immunität gegen FSME. Insofern kann noch zum Jahresbeginn ein Impfschutz für die aktuelle Zeckensaison aufgebaut werden. „Steht also kurzfristig ein Aufenthalt in FSME-Risikogebieten an oder soll ein FSME-Schutz noch in den Sommermonaten erreicht werden, kann dank der Schnellimmunisierung noch rechtzeitig ein schützender Antikörpertiter aufgebaut werden“, erklärte ein BVDA-Sprecher.
Aufgefrischt werden muss eine FSME-Impfung alle drei Jahre, nach der dritten Impfrunde alle fünf Jahre.
FSME-Fälle gibt es bundesweit
Prinzipiell gilt: Zecken können überall in Deutschland das FSME-Virus übertragen. Daten des Robert-Koch-Instituts (RKI) zeigen, dass es in den vergangenen Jahren in fast allen Bundesländern vereinzelt FSME-Fälle gab. Besonders gefährdet sind Baden-Württemberg, Bayern, Südhessen und der südöstliche Teil Thüringens. Einzelne Risikogebiete befinden sich zudem in Mittelhessen, Rheinland-Pfalz, im Saarland und Sachsen.
2016 wurden dem RKI 344 FSME-Fälle gemeldet. Das sind 56 Prozent mehr als im Vorjahr, in dem 221 Menschen in Deutschland an FSME erkrankten. Die Impfquoten stagnieren jedoch in den FSME-Risikogebieten, mancherorts sinken sie sogar.
Erkrankung der Hirnhäute und des zentralen Nervensystems
Dabei ist mit einer Frühsommer-Meningoenzephalitis nicht zu scherzen, denn hier werden das zentralen Nervensystems und die Hirnhäute befallen. Schwerwiegende Folgen dieser Erkrankungen können Bewusstseinsstörungen, Schluck- und Sprechstörungen, Lähmungen der Gesichts- und Halsmuskulatur, Atemlähmungen oder Lähmungen von Extremitäten sein. Darum wird die FSME-Impfung allen Menschen, die sich in den Risikogebieten aufhalten,empfohlen. Achtung: Die FSME-Impfung schützt nicht vor Borreliose, einem Erreger, den Zecken ebenfalls übertragen können. Eine Borreliose-Impfung gibt es bislang nicht.
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