Fiebermessen: Welche Methode ist die beste?

Kinder bekommen leichter Fieber als Erwachsene – Foto: svetamart - Fotolia
Für die im Fachblatt Annals of Internal Medicine erschienenen Überblicks-Arbeit werteten sie 75 vorliegende Untersuchungen aus. Dabei lagen ihnen die Daten von insgesamt 8.682 Patienten vom Baby- bis zum Erwachsenen-Alter vor.
Bei den Patienten war die Temperatur äußerlich gemessen worden, zum Beispiel am Trommelfell, unter der Achsel und unter der Zunge oder aber im Körperinneren beispielsweise mit einem in den Po eingeführten Thermometer.
Fiebermessen: Thermometer im Po ist die sicherste Methode
Ergebnis: Die Messungen im Ohr, unter der Achsel oder unter der Zunge waren weniger exakt. Die Sensibilität für die Fiebererkennung lag bei den äußerlichen Mess-Methoden nur bei 64 Prozent. Die Ergebnisse wichen bei Fieber von der tatsächlichen Körpertemperatur ab: Sie lagen bei Erwachsenen um 1,44 Grad darunter bis zu 1,46 Grad darüber, bei Kindern um 1,49 Grad darunter bis 0,43 Grad darüber.
Fazit der Forscher: Äußerliche Messmethoden sollten nicht verwendet werden, wenn die Körpertemperatur Einfluss auf Diagnose und Behandlung hat. Die Temperatur kann beispielsweise bei Patienten, die bereits an anderen Erkrankungen leiden, auf Komplikationen hinweisen. Innere Messmethoden wie das rektal eingeführte Thermometer seien exakter und daher generell vorzuziehen.
Fiebermessen: Ab wieviel Grad zum Kinderarzt?
Fieber sei bei Kindern ansonsten meist eine normale Reaktion auf eine harmlose Infektion mit Bakterien oder Viren. Es zeige, dass der Körper seine Abwehrkräfte mobilisiere. Das betonen die deutschen Kinder- und Jugendärzte. Bei einer Körper-Temperatur von 37,6 bis 38,5 Grad sprechen sie von einer erhöhten Temperatur, ab 38,5 Grad von Fieber, ab 39,5 Grad von hohem Fieber.
Bei einem Baby, das jünger als drei Monate ist, sollten Eltern aber bereits ab einer Körpertemperatur von 38 Grad den Kinderarzt aufsuchen. Der Arztbesuch wird auch angeraten bei bei einem älteren Kind mit Temperaturen oberhalb von 39 Grad, bei Fieber, das länger als drei Tage anhält, bei Fieber, bei dem der Allgemeinzustand des Kindes stark beeinträchtigt ist, wenn das Kind keine Flüssigkeit oder Nahrung mehr annimmt und wenn weitere Krankheitszeichen wie Durchfall, Erbrechen oder Hautausschlag hinzukommen.
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